Bemerkung |
Der Melancholiker ist ein zentraler Charakter der Literatur. Faust und Hamlet sind Melancholiker, nicht die einzigen in Goethes und Shakespeares Werk und auch nicht die einzigen der Literaturgeschichte. Der Typus ist so alt wie die Literatur und er lebt fort bis in die Gegenwartsliteratur. Die Melancholie ist einer von vier „humores“, die weit über Shakespeare und Goethe hinaus die Psychologie literarischer Werke bestimmen. Eng verbunden mit der Melancholie sind weitere literarische Motive wie das der Fortuna, das des Rausches und der Orphik. All diese Motive werden anhand von Bildern (Dürer, Cranach...) vorgestellt und in ihrer Bedeutung für Literatur und Kunst erläutert. Die Vorlesung orientiert sich an Standardwerken der Melancholietradition und -forschung:
Klibansky, Panofsky, Saxl: Saturn und Melancholie. Marsilio Ficino: De Vita Triplici. Robert Burton: Anatomy of Melancholy.
Unter anderem werden Faust, Hamlet, Maria Stuart, Meyer: Das Amulett, Kafka: Das Schloss, Auster: Moon Palace, Littell: Die Wohlgesinnten behandelt.
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