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Kulturfantasie Industriekultur - Erwartungen und Wirklichkeit - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Übung Langtext
Veranstaltungsnummer 70209 Kurztext
Semester SoSe 2013 SWS 2
Erwartete Teilnehmer/-innen 20 Max. Teilnehmer/-innen 20
Turnus Veranstaltungsanmeldung Veranstaltungsbelegung im LSF
Credits
Sprache Deutsch
Termine Gruppe: iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Turnus Dauer Raum Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
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iCalendar Export für Outlook
Mo. 16:00 bis 18:00 woch 15.04.2013 bis 22.07.2013  Gebäude B3 1 - Seminarraum III (0.12) Grewenig      
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Mo. 18:00 bis 20:00 woch 15.04.2013 bis 22.07.2013  Gebäude B3 1 - Seminarraum III (0.12) Grewenig      
Gruppe :
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Grewenig, Meinrad M. , Prof. Dr.
Studiengänge
Abschluss Studiengang Semester Prüfungsversion Kommentar LP BP ECTS
Bachelor (HF/NF/EF) Optionalbereich 1 - 6 20111 3 3
Kein Abschluss Wissen und Kommunikation - 20111 3 3
Kein Abschluss Europaicum - 20071 3 3
Inhalt
Kurzkommentar

Das Seminar beginnt jeweils um 17 Uhr!

Kommentar

Mit Ende des 20. Jahrhunderts tritt die Industriekultur als neue Kulturgattung auf den Plan. Obwohl weder der Begriff gefasst oder definiert ist, noch eine umfassende wissenschaftliche Einordnung der Industriekultur in den Kulturhorizont des beginnenden 20. Jahrhunderts geleistet ist, setzt sich die Industriekultur sehr schnell an die Spitze der Kulturerneuerung in Europa. Ausgehend von den aufgelassenen Industriebrachen wird sehr schnell das Potenzial und die die neue Ästhetik dieser Industriekultur erkannt. Spätestens seit der Gründung des Kulturnetzwerkes ERIH European Route of Industrial Heritage/Europäische Route der Industriekultur, im Frühjahr 2008, etablierte sich eine Idee, die wie keine andere Bewegung zum Katalysator und Erneuerer der Kultur und des Museums des 21. Jahrhunderts wurde. ERIH hat die Vorstellungen, Programme, aber auch die Dimensionen des Museums verändert und seine Ziele neu formuliert, ohne dass dies zunächst beabsichtigt war. Inzwischen ist ERIH das größte europäische Kulturprojekt. Die Gründung der ERIH-Vereinigung war das folgerichtige Ergebnis einer über fünf Jahre dauernden Konzeptions-, Entwicklungs- und Etablierungsphase, die von elf europäischen Projektpartnern aus England, den Niederlanden, Belgien und Deutschland, unterstützt mit Mitteln der Europäischen Union (Förderprogramm INTERREG III B - Nordwest-Europa), durchgeführt wurden. Aufgenommen wurden dabei die Erkenntnisse und Ergebnisse der Route der Industriekultur im Ruhrgebiet, die als touristische Themenroute die "wichtigsten und touristisch attraktivsten" Industriedenkmäler des Ruhrgebiets versammelte. ERIH nahm diese Idee auf und transformierte sie in die europäische Dimension. Dabei wurden Evaluierungs- und Darstellungssysteme entwickelt, die einerseits zu einer Klassifizierung führten und andererseits eine einheitliche Darstellung ermöglichten. Heute im April 2013 ist die Zahl der ERIH-Partner von 17 Gründungsmitgliedern 2008 auf über 150 aus 17 Ländern Europas angestiegen. Die Liste der Mitglieder liest sich wie das Who is Who; europäischer Industriekultur. Die 72 Ankerpunkte der 1.000 Standpunkte in 43 europäischen Ländern, die die ERIH-Website (www.ERIH.net) darstellt, repräsentieren die Creme de la Creme europäischer Museumsstandorte mit industriekulturellem Hintergrund. Sie spiegeln die Vielfalt der europäischen Industrialisierung und ihrer für unsere Zivilisation und Kultur konstituierende Dimension. Viele dieser ERIH-Ankerpunkte sind auch UNESCO Weltkulturerbe. Im vergangenen Jahr besuchten nahezu 10 Millionen Menschen diese 72 ERIH-Ankerpunkte, die nahezu alle für den Besuch Eintritt erheben. Diese außergewöhnlich hohe Besucherzahl verdeutlicht auch die besondere kulturwirtschaftliche Dimension dieser industriekulturellen Standorte, die alle ausnahmslos für ihre Regionen große "touristische Bringer" sind. Nachdem 2007 der ERIH-Ankerpunkt Weltkulturerbe Völklinger Hütte im Rahmen der Europäischen Kulturhauptstadt Luxemburg und Großregion ein Hauptprojekt war, 2008 die Industriestadt Liverpool, und 2009 das industriekulturgeprägte Linz, Europäische Kulturhauptstädte waren, gipfelt diese Fokussierung europäischer Kultur auf industriekulturelle Standorte vorläufig in der Europäischen Kulturhauptstadt Ruhr 2010, in deren Zentrum der ERIH-Ankerpunkt Weltkulturerbe Zeche Zollverein in Essen steht. In diesem Prozess wurde Industriekultur zum Synonym Europas und liefert einen bedeutenden Beitrag zur Fundamentierung unserer europäischen Zivilisation und ihrer kulturellen Wurzeln mit ihrer industriellen Verankerung. Die Industriekultur kann als Mutter unserer modernen Zivilisation angesprochen werden, gründet doch die Gedächtniskultur des Museums in der im 19. Jahrhundert aufbrechenden Sammelleidenschaft, die sich an den Maßstäben moderner Wissenschaft orientiert. Die archäologische Forschung erschließt ebenfalls mit den Mitteln industrieller Erträge weltweit neue Kulturen und musealisiert sie. In dieser Zeit entsteht auch eine staatlich verankerte Denkmalpflege mit ihrem öffentlichen Auftrag als Sachwalter der Gedächtniskultur. Die Entwicklung der Industriekultur bündelt alle Ziele einer auf nationale Repräsentanz ausgerichteten Kultur in ihrer europäischen Perspektive. Ob begehbare Produktionsstätte, industrieller Landschaftspark oder interaktives Technologiemuseum: ERIH verbindet sie zu Themenkomplexen über nationale Grenzen hinweg. ERIH, das ist die Europäische Route der Industriekultur - ein Netzwerk der wichtigsten Standorte des industriellen Erbes Europas. Das Rückgrat bilden die ERIH-Ankerpunkte. Gemeint sind die herausragenden Industriedenkmalorte im einstigen Herzen der Industriellen Revolution: im ersten Schritt in Großbritannien, Belgien, den Niederlanden, Luxemburg und Deutschland, inzwischen in 17 Ländern Europas. Wo steht die erste Fabrik der Geschichte? Die größte Dampfmaschine, die je konstruiert wurde? Die einstmals modernste Zeche der Welt? Die Industrialisierung Europas hat das Gesicht unserer Erde verändert. Das reiche industriekulturelle Erbe, das über ganz Europa verteilt ist, bildet ein riesiges Netzwerk. Inzwischen ist ERIH Leitlinie einer aufregenden Entdeckungsreise zu den Meilensteinen der europäischen Industriegeschichte.

Bemerkung

Zur Person Dr. Meinrad Maria Grewenig:

Dr. Meinrad Maria Grewenig wurde 1954 in Saarbrücken geboren, ist verheiratet und hat drei Kinder; 1983 Promotion zum Doktor der Philosophie in den Hauptfächern Kunstgeschichte und klassische Archäologie, jeweils mit Philosophie, an der Universität Salzburg; 1984 - 1992 Saarland Museum Saarbrücken, seit 1988 kommissarischer Direktor, seit 1989 Stellvertretender Direktor; 1992 - 1999 Direktor des Historischen Museums der Pfalz Speyer und Geschäftsführender Vorstand der Museumsstiftung; 1999 - heute Generaldirektor und Leiter der Geschäftsführung der Weltkulturerbe Völklinger Hütte - Europäisches Zentrum für Kunst und Industriekultur GmbH, Völklingen.


Seit 1984 bis heute selbstständige Lehraufträge für Kunstgeschichte und Kulturmanagement an der Universität Trier, der Universität des Saarlandes Saarbrücken, der Universität Mannheim, der Deutschen Verwaltungshochschule Speyer, der Fernuniversität Hagen und der Universität Bern. Meinrad Maria Grewenig ist Präsident von ERIH, European Route of Industrial Heritage, und im Vorstand von ecsite-d, der AMGR, und dem Saarländischen Museumsverband.


Das Schriftenverzeichnis von Meinrad Maria Grewenig umfasst mehr als 230 Publikationen, davon über 75 verfasste bzw. herausgegebene Bücher, sowie zahlreiche Filme und Fernsehsendungen.


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2013 , Aktuelles Semester: SoSe 2024