Kommentar |
Die Armut großer Bevölkerungsteile prägte die frühneuzeitliche Gesellschaft. Wie zu anderen Zeiten entwickelten sich ganz spezifische Formen des Umgangs mit der Armut und den Armen. Das Proseminar beschäftigt sich daher sowohl mit den sozioökonomischen Ursachen von Armut, wie ihrer sozialen, kulturellen und politischen Dimension. Zentrale Fragen lauten dabei, wer in der Frühen Neuzeit als ‚arm‘ galt, wie unterschiedliche Gruppen von Armen voneinander unterschieden wurden und welche Folgen das für die Betroffenen hatte. Am Beispiel des Umgangs mit Armut werden zentrale Themen der frühneuzeitlichen Geschichte, wie die Rolle der Religion, die ‚Sozialdisziplinierung‘ und die Widerständigkeit der Untertanen, in ihrer konkreten Bedeutung für das Leben Einzelner deutlich. |
Literatur |
Robert Jütte: Arme, Bettler, Beutelschneider. Eine Sozialgeschichte der Armut in der Frühen Neuzeit, Weimar 2000. Martin Rheinheimer: Arme, Bettler und Vaganten. Überleben in der Not 1450-1850, Frankfurt am Main 2000. |