Kommentar |
Die historische Zeit bildet ein Kontinuum, doch Historiker unterteilen dieses gern in Epochen, über deren Sinn oder Unsinn sie dann ebenso gerne ausdauernd streiten. Trotz aller Kritik an zu strengen Epocheneinteilungen bestimmen diese die Organisation des Faches und des Studiums. In der Übung sollen sowohl der Vorgang der Periodisierung als auch die dabei konstruierten Epochen untersucht und hinterfragt werden. In einem historischen Rückblick beschäftigen wir uns mit der Genese und dem Wandel unserer heutigen Epocheneinteilung, der inhaltlichen Aufladung vorgeblich neutraler Epochenbegriffe und der geschichtsphilosophischen und praktischen Bedeutung von Periodisierung für unser Fach. Engagierte Mitarbeit und die Bereitschaft zur Lektüre komplexer Texte sind Teilnahmevoraussetzungen. |
Literatur |
Jürgen Osterhammel, Über die Periodisierung der neueren Geschichte, in: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berichte und Abhandlungen, Bd. 10, Berlin 2006, S. 45-64 (online: edoc.bbaw.de/volltexte/2009/1073/pdf/I_03_Osterhammel.pdf); Reinhart Herzog (Hg.), Epochenschwelle und Epochenbewusstsein, München 1987. |