Kommentar |
Sprach- und Kulturwissenschaftler sind sich mittlerweile weitgehend darin einig, dass interkulturelle Textunterschiede auch in der Online-Welt fortbestehen. Das globale Medium Internet begünstigt offenbar nicht – wie ursprünglich angenommen – die Einebnung solcher Unterschiede; vielmehr sind Sprache und Kommunikation auch im Web interkulturell variabel. Dies gilt selbstverständlich auch für Texte aus den Gegenstandsbereichen Marketing- und Unternehmenskommunikation, denen die Linguistik bereits vor dem Sprung ins Web-Zeitalter eine vergleichsweise starke kulturelle Prägung attestiert hat.
Die kulturelle Prägung webbasierter Marketingkommunikation soll im Workshop aus sprach-, kultur- und wirtschaftswissenschaftlicher Perspektive untersucht werden. Es wird herausgearbeitet, in welchen Bereichen des Web-Marketing überhaupt kulturspezifische Merkmale zu erwarten sind, und wie sich solche Spezifika im Rahmen einer Analyse nachvollziehbar erfassen lassen. Fester Bestandteil des Workshops ist die praktische Untersuchung konkreter Beispiele, um interkulturelle Variationen unmittelbar zu veranschaulichen – es wäre daher hilfreich, wenn die Teilnehmer Laptops mitbringen. Darüber hinaus soll im Workshop erörtert werden, ob es möglich ist, Patentrezepte für kulturspezifisch gestaltete Marketingkommunikation zu formulieren. Auch soll diskutiert werden, in welcher Weise das Wissen um interkulturelle Merkmale im Web in der unternehmerischen Praxis nutzbar gemacht werden kann. |