Kommentar |
Die Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm sind das neben der Luther-Bibel weltweit meistgelesene, bestbekannte und meistaufgelegte Buch deutscher Sprache; seit 2005 gehören die Handexemplare von Jacob und Wilhelm Grimm zum Weltdokumentenerbe der Unesco. Ihr vertrauter Märchenton scheint Garant eines unverfälschten Volksguts zu sein – und mehr noch: Wilhelm Grimm wollte in ihnen einen „urdeutschen Mythos“ sehen, „den man für verloren glaubte“. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich jedoch, dass die Kinder- und Hausmärchen eng mit der europäischen Märchentradition verbunden sind (z.B. Straparola, Basile, Perrault). Diesen Verbindungen, die den Grimms durchaus bewusst waren und die sie z.T. in den Anmerkungen zu ihren Märchen auch benannten, wird die Vorlesung im Sommersemester nachgehen.
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