Kommentar |
Hat er tatsächlich brutal alle unter zwei Jahre alten Kinder in Bethlehem ermorden lassen wie es im Matthäusevangelium (2, 16) überliefert wird? Bestätigen oder widerlegen das andere antike Quellen? Sollten wir ihn vielleicht eher als klugen Staatsmann beurteilen, der in den Wirren des römischen Bürgerkrieges geschickt taktiert hat? Hat er aber nicht auch etliche seiner mit zehn Ehefrauen gezeugten Söhne töten lassen, sodass Augustus gesagt haben soll „Es ist besser das Schwein des Herodes zu sein, als einer seiner Söhne“ (Macrobius, Saturnalia 2, 4, 11) ? Oder verdient er den Beinamen „der Große“ etwa, weil er ein begnadeter Bauherr war? Die für die Antike außergewöhnlich gute Überlieferungslage erlaubt es, die schillernde Persönlichkeit des Herodes in ihren unterschiedlichen Facetten in einem jüdischen, hellenistischen und römischen Kontext kennenzulernen. Das Proseminar ist 4-stündig mit verpflichtendem Tutorium.
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Literatur |
Lit.: E. Baltrusch, Herodes, König im Heiligen Land, München 2012; L.-M. Günther, Herodes der Große, Darmstadt 22005; dies., Herodes und Jerusalem, Stuttgart 2009; A. Schalit, Der Mann und sein Werk, Berlin 22001.
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