Kommentar |
Agentes in rebus, curiosi und regendarii, sind diejenigen spätantiken Beamtengruppen, deren genaue Tätigkeit im Bereich des Nachrichtenwesens besonders umstritten ist. Urteilte von Sinnigen in den 50er Jahren noch ganz entschieden, dass es sich bei ihnen um „Two Branches of the Late Roman Secret Service” und um “Chiefs of Staff and Chiefs of the Secret Service” gehandelt habe, gab Blum seiner Dissertation von 1969 sogar den provozierenden Titel “Curiosi und Regendarii. Untersuchungen zur Geheimen Staatspolizei der Spätantike”. Clauss und Schuller sprachen in den 80er Jahren dann nur noch von „Spitzeldiensten“, Kolb in ihrer 2000 erschienenen Arbeit lediglich von „Kontrolldiensten“ und Demandt bezeichnete sie 2003 zuletzt als „Polizeitruppe“ oder „Staatskommissare“, lehnte die Bezeichnung „Geheimpolizei“ aber strikt ab. In der Übung soll zunächst sowohl die englisch-amerikanische Terminologie im Bereich der Nachrichtenbeschaffung wie auch die deutsche Begrifflichkeit im Umfeld des Bundesnachrichtendienstes untersucht werden, um dann an spätantiken Quellen zu versuchen, die genauen Tätigkeiten derjenigen Beamten zu beschreiben, die innen- und außenpolitisch in die Nachrichtendienste eingebunden waren.
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Literatur |
Lit.: A. Demandt, Handbuch der Spätantike, München 2003; K. Kagan, Spies Like Us: Treason and Identity in the late Roman Empire, in: Mathisen, R. W. / Shanzer, D. (Hgg.), Romans, Barbarians and the Transformation of the Roman World. Cultural Interaction and the Creation of Identity in Late Antiquity, Farnham 2011, 161 – 173; A. Kolb, Transport und Nachrichtentransfer im Römischen Reich, Berlin 2000.
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