Kommentar |
Im Seminar wird zunächst ein Überblick über die litauische Literaturgeschichte, insbesondere aber die litauische Literatur des 20. Jahrhunderts, ihre regionalen Besonderheiten und thematischen Schwerpunkte gegeben. Darauf aufbauend sollen einige relevante Autoren und Texte, so etwa "Der Wald der Götter" (1945) von Balys Sruoga, "Der Poker von Vilnius" (1989) von Ričardas Gavelis oder "Die Regenhexe" (1993) von Jurga Ivanauskaitė sowie ihre Verfilmungen exemplarisch besprochen werden. Darüberhinaus soll die litauische Literatur in einen gemeinsamen(ost)europäischen Kulturrahmen eingebettet werden, um die Wirkungsgeschichte einiger kultureller Erscheinungen (von der Avangarde bis zur Postmoderne) und die Darstellung von gemeinsamen geschichtlichen Erfahrungen (Shoah, Heimatverlust, Sowjetisierung, Wende, Transformationsprozess und europäische Integration, etc.) in der Literatur zu diskutieren. Auch einige wichtige Ereignisse im Literaturleben Litauens, so etwa das Treffen der drei Literaturnobelpreisträger (Günter Grass, Czesław Miłosz und Wisława Szymborska) in Vilnius 2000 oder der Auftritt Litauens als Gastland auf der Frankfurter Buchmesse 2002 und die in diesem Zusammenhang entstandenen deutschsprachigen literaturkritischen Beiträge sollen Beachtung finden. Alle im Seminar zu besprechenden literarischen Texte sind ins Deutsche übersetzt. Als Ergänzung zur Lehrveranstaltung ist eine einwöchige Studienreise nach Litauen geplant (die Eigenbeteiligung der Mitreisenden beträgt 20 Prozent). |
Bemerkung |
Über Dr. Ruta Eidukevicie:
Ruta Eidukevicie hat Geschichte und Germanistik an der Universität Kaunas (Litauen) und Literaturwissenschaft an der Universität Vilnius studiert. An der Universität des Saarlandes hat sie 2003 im Fach Germanistik (Literaturwissenschaft) promoviert. Sie ist Dozentin am Lehrstuhl für Deutsche und Französische Philologie an der Universität Kaunas. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen auf deutscher Gegenwartsliteratur, Komparatistik (deutsch-litauische Literaturkontakte), Kulturwissenschaft und Interkultureller Kommunikation. |