Kommentar |
Der Stricker gehört zu den vielseitigsten Autoren des 13. Jahrhunderts. Ihm werden nicht nur verschiedene kleinepische Texte zugeschrieben (moraldidaktische Kurzerzählungen, Fabeln, Schwänke, so genannte 'Mären'), sondern auch ein Schwankroman ('Pfaffe Amis'), ein Artusroman ('Daniel von dem blühenden Tal'), eine Nacherzählung der Rolandssage ('Karl der Große') und ein Text, der sich dem Lob der Damen widmet ('Frauenehre').
Das Seminar erkundet dieses disparate Autorprofil (unter Einbezug der handschriftlichen Überlieferung, die die Texte keineswegs einhellig dem Stricker zuordnet) und konzentriert sich dabei gerade auf die weniger bekannten Texte. Ermöglicht werden damit, über die Auseinandersetzung mit den einzelnen Texten hinaus, Diskussionen über die Begriffe 'Autor' und 'Werk' im Mittelalter. |
Literatur |
Zur Vorbereitung bitte lesen: Karl-Ernst Geith, Elke Ukena-Best, Hans-Joachim Ziegeler: Art. "Der Stricker", in: Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon, 2. Aufl., hg. von Kurt Ruh u.a., Bd. 9, Berlin/New York 1995, Sp. 417-449.
Zur Anschaffung (bitte zur ersten Sitzung des Seminars mitbringen!): Der Stricker: Erzählungen, Fabeln, Reden. Mittelhochdeutsch / Neuhochdeutsch, hg. und übersetzt von Otfrid Ehrismann, Stuttgart 2011 (Universal-Bibliothek 18821). |