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Basismodul Französisch für Historiker: Königinnen aus der Fremde – fremde Königinnen - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Übung Langtext
Veranstaltungsnummer 72084 Kurztext
Semester WiSe 2013/14 SWS
Erwartete Teilnehmer/-innen 25 Max. Teilnehmer/-innen 25
Turnus Veranstaltungsanmeldung Veranstaltungsbelegung im LSF
Credits
Sprache Deutsch
Termine Gruppe: iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Turnus Dauer Raum Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
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Mo. 12:15 bis 13:45 woch 14.10.2013 bis 03.02.2014  Gebäude B3 1 - SEMINARRAUM 3.19        
Gruppe :
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Roscheck, Petra , Dr.
Zuordnung zu Einrichtungen
Geschichte
Inhalt
Kommentar

Zur Festigung von Allianzen, Besiegelung von Friedensverträgen, Untermauerung von Gebietsansprüchen, Wahrung der Ebenbürtigkeit bzw. Erhöhung der eigenen Dynastie oder aus finanziellen Erwägungen erwählten französische Monarchen eine Gemahlin aus ausländischen Adels- oder Herrscherhäusern. Gegen diese Königinnen aus der Fremde entwickelte sich in der Neuzeit eine regelrechte Xenophobie, die sich in vielfältigen Formen äußerte und in der Gestalt der Elisabeth von Bayern, Gemahlin Karls VI., sogar auf das Mittelalter rückprojiziert wurde.

Katharina von Medici, die wiederholt Regentschaftsrechte ausübte, galt als skrupellose Intrigantin, gelehrige Schülerin Machiavellis, hauptverantwortlich für die Geschehnisse in der Bartholomäusnacht 1572; Maria von Medici, die zweie Gemahlin Heinrichs IV., wurde nicht nur der Günstlingswirtschaft bezichtigt, sondern auch des Gattenmordes verdächtigt und starb, wegen zahlreicher Intrigen gegen ihren Sohn Ludwig XIII. des Landes verwiesen, in ihrem Kölner Exil. Schon zu Lebzeiten ihres Gemahls wurden Anna von Österreich antifranzösische Umtriebe zugunsten ihres Heimatlandes Spanien unterstellt und Zweifel an ihrer ehelichen Treue gestreut; die Aufstände der Fronde, die während ihrer Regentschaft für den noch unmündigen Ludwig XIV. ausbrachen, fanden zusätzliche Nahrung in der Tatsache, dass auch der Principalminister Mazarin kein gebürtiger Franzose war. Die nachfolgenden Königinnen, eine weitere Spanierin, Maria Theresa, und die Polin Maria Leszczinska, die beide ganz im Schatten königlicher Maitressen standen, zogen anfänglich den Spott wegen ihrer angeblichen Einfältigkeit und Frömmelei auf sich und erfuhren dann schlichtweg keine Beachtung mehr. Anders die Habsburgerin Marie-Antoinette, die früh schon ins Visier der Pamphletenschreiber geriet, für sämtliche innen- und außenpolitische Fehlentwicklungen verantwortlich gemacht wurde, als Madame Déficit“, „Madame Véto“ oder schlichtweg als „l’Autrichienne“ den Hass der Revolutionäre fokussierte, um nach einem zweifelhaften Prozess als „Veuve  Capet“ auf dem Schafott zu enden. Auch ihrer Nichte, Kaiserin Marie-Louise, von den Höflingen despektierlich „le Boudin d’Autriche“ genannt, schlug Ablehnung entgegen, die sich angesichts ihrer passiven Haltung nach dem Sturz Napoleons gar in Verachtung wandelte. Der Spanierin Eugenia de Montijo wurde dagegen eine zu starke Einmischung in die Regierungsgeschäfte ihres Gemahls Napoleon III. und ein zunehmend verhängnisvoller Einfluss auf den Kaiser nachgesagt.

Anhand zeitgenössischer Memoiren, Briefe, diplomatischer Korrespondenzen, Schmähschriften und Prozessakten soll in der Übung ein negatives Bild französischer Königinnen und Kaiserinnen analysiert werden, das seine Hauptnahrung aus der Tatsache bezog, dass die Anvisierten aus dem Ausland stammten.

In der ersten Sitzung wird eine methodologische Einführung zum Umgang mit fremdsprachlichen Texten (grammatikalische, lexikalische und stilistische Probleme, sprachgeschichtliche Entwicklung, Hilfsmittel) angeboten.

Bemerkung

Die Anmeldung erfolgt zusätzlich durch Einschreibung in eine Teilnehmerliste in der ersten Sitzung. Der Erwerb eines Scheins setzt den regelmäßigen Besuch der Übung sowie einen in der vorletzten Woche der Vorlesungszeit zu liefernden schriftlichen Leistungsnachweis voraus.

Für Studierende, die noch den Nachweis von Kenntnissen in einer modernen Fremdsprache erbringen müssen, findet in der letzten Vorlesungswoche montags von 12 bis 14 Uhr im Raum 3.18 eine Klausur (Übersetzung eines Quellentextes ins Deutsche) in der von ihnen ausgewählten Sprache statt. Als Hilfsmittel sind zweisprachige (auch elektronische) Wörterbücher, Grammatiken und Konjugationstabellen zugelassen. Um Anmeldung  im Sekretariat bis spätestens zwei Wochen vor diesem Termin wird gebeten.


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2013/14 , Aktuelles Semester: SoSe 2024