Zu den wichtigsten Aufgaben einer Germanistin/eines Germanisten gehört die Interpretation von Texten. Dabei wird in der Regel von Editionen ausgegangen, die von Wissenschaftler(inne)n erstellt worden sind. Solche Texteditionen entstehen notwendigerweise durch eine Interpretation der Werke, die wiederum deren Interpretation durch weitere Wissenschaftler(innen) maßgeblich beeinflussen kann.
Das Seminar erkundet anhand des bisher kaum erschlossenen mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Bestandes der Bibliotheca Bipontina in Zweibrücken (in Kooperation mit Frau Dr. Sigrid Hubert-Reichling) die Wege von der Handschrift zur Edition. Es zeigt anhand praktischer Beispiele, wie das Erstellen eines Editionstextes (und eines Kommentares) von ununterbrochenen (Vor-)Entscheidungen seitens der Herausgeber(innen) geprägt wird. Gearbeitet wird mit bisher nicht edierten Texten des 15. und 16. Jahrhunderts; gelingt es, kürzere Texte gemeinsam zu transkribieren, edieren und kommentieren, sollen die Ergebnisse einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift zur Publikation angeboten werden.
Eine Exkursion nach Zweibrücken ist für den 23. Januar 2014 geplant. |