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Boccaccios Decameron - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Proseminar Langtext
Veranstaltungsnummer 73128 Kurztext
Semester WiSe 2013/14 SWS 2
Erwartete Teilnehmer/-innen Max. Teilnehmer/-innen
Turnus jedes Semester Veranstaltungsanmeldung Veranstaltungsbelegung im LSF
Credits
Sprache Deutsch
Termine Gruppe: iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Turnus Dauer Raum Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
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Do. 08:30 bis 10:00 woch Gebäude C5 2 - Seminarraum 3.16        
Gruppe :
 
Zuordnung zu Einrichtungen
Romanistik
Inhalt
Kommentar

Giovanni Boccaccio (1313-1375) gehört mit Dante Alighieri und Francesco Petrarca zu den drei großen toskanischen Autoren des Trecento, den sogenannten „Tre Corone“. Vittore Branca, einer der bekanntesten Boccaccio- Interpreten, bezeichnete ihn sogar als „Vater“ der europäischen Erzählliteratur. In der Tat schuf Boccaccio mit dem Decameron ein Werk, das zum Prototyp der europäischen Novellistik avancierte. Mit der erklärten Absicht, für die liebenden Frauen schreiben zu wollen, verfasste er sein weltberühmtes Werk vermutlich zwischen 1348 und 1351. Es handelt sich um eine Sammlung von 100 Novellen, die in eine Rahmenerzählung eingebettet ist: sieben junge Frauen und drei Männer fliehen vor der in Florenz wütenden Pest auf ein außerhalb der Stadt gelegenes Landgut und vertreiben sich an zehn Tagen die Zeit damit, einander Geschichten zu erzählen. In den Novellen integriert Boccaccio ein breites Stoff- und Formenrepertoire: Abenteuererzählungen, Liebesgeschichten, sogenannte Motto- (= schlagfertige, geistreiche Antworten) und Beffa- Novellen (= gelungene Streiche) sowie Erzählungen über Taten der Großmütigkeit. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei der Verbindung verschiedener kultureller Elemente, so z. B. die höfische Liebeskultur mit den derben Geschichten der Fabliaux. Aber auch die Verknüpfung von Hochkultur und florentiner Stadtkultur der Kaufleute und Handwerker stellt einen interessanten Wesenszug des Decameron dar. Dieser stofflich-motivischen Vielfalt entspricht eine reiche Bandbreite an Erzählstilen, die von einer einfachen, alltagsnahen Sprache bis hin zu einer stilistisch und syntaktisch komplexen Ausdrucksweise reicht. Das Seminar versteht sich als Einführung in das Erzählwerk Boccaccios. Dabei sollen anhand exemplarischer Lektüren gemeinsam die zentralen Themen des Decameron erarbeitet werden. Darüber hinaus wird auch der literarische Stil Boccaccios in den Fokus der Interpretation rücken. Welche stilistischen Register setzt er ein, welche sprachlichen und thematischen Besonderheiten machen sein Werk zu einem Klassiker der italienischen Literatur? Neben der inhaltlichen, sprachlichen und formalen Analyse ausgewählter Novellen sind auch die Fragen nach Quellen und Bezügen zu klären. Hierbei gilt es zu erörtern, wie im Vergleich zu älteren Erzählgattungen Boccaccio neue Erzählformen hervorgebracht hat, die die Komplexität des Lebens und der menschlichen Natur zunehmend in den Vordergrund stellen.
Vergabe von Themen für Hausarbeiten in der ersten Sitzung

Literatur

Zur Anschaffung empfohlen: Giovanni Boccaccio: Decameron. A cura di Vittore Branca. Torino: Einaudi, 2010. (collana Einaudi tascabili. Classici)

Begleitend dazu ist auch die Anschaffung einer deutschen Ausgabe ratsam:
Giovanni Boccaccio: Das Dekameron. Mit 110 Holzschnitten der italienischen Ausgabe von 1492. Aus dem italienischen übersetzt von Albert Wesselski. Frankfurt am Mai: Insel Verlag, 1999.

Leistungsnachweis

Lehramt (Studienbeginn bis SS 2010): 5 CP (Referat (u) und Hausarbeit (b))
Lehramt (Studienbeginn ab WS 2010/11): 4/5 CP (Referat (b) oder Hausarbeit (b))
Bachelor: 4/5 CP (vgl. unterschiedliche Ordnungen)


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2013/14 , Aktuelles Semester: SoSe 2024