Kommentar |
Kieslowskis zehnteilige Filmreihe „Dekalog“ gehört zu den großen Filmkunstwerken des 20. Jahrhunderts, die sich mit einer biblischen Vorlage kreativ auseinandersetzen. In dichten, kammerspielartigen Anordnungen spüren die Filme menschlichen Lebensfragen und –konflikten nach und stellen sie in einen moralischen Horizont, der über Gebote und Verbote weit hinausgeht. Welche künstlerische und welche ethische Interpretation des Dekalogs unternimmt Kieslowski hier? Was bedeutet dies für eine theologisch-ethisch Reflexion menschlichen Lebens und Handelns? Und: Was kann man daraus für eine theologisch-ethischen Umgang mit einem so zentralen biblischen Traditionsgut wie den Zehn Geboten lernen? – Die präzise Interpretation der Filme, die theologisch-ethische Würdigung ihrer ästhetischen Aussagen und der reflektierte Rückbezug auf exegetische wie ethische Fragestellungen werden im Mittelpunkt des Seminars stehen. |
Literatur |
- Walter Lesch/Matthias Loretan (Hg.): Das Gewicht der Gebote und die Möglichkeiten der Kunst. Krzysztof Kieslowskis Dekalog-Filme als ethische Modelle, Freiburg i.Br. 1993
- Margarete Wach, Krzysztof Kieslowski. Kino der moralischen Unruhe, Köln 2010
- Christof Breitsameter: Nur Zehn Worte. Moral und Gesellschaft des Dekalogs, Freiburg i.Br. 2012
- Eckart Otto: Das Gesetz des Mose, Darmstadt 2007
- Werner Faulstich: Grundkurs Filmanalyse, 3. Aufl., überarbeitet von Ricarda Strobel, Paderborn 2013
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