Für die Kulturwissenschaft gilt es als ausgemacht, dass wir (die Modernen) rationale und nicht-rationale Menschen zugleich, Gläubige und Ungläubige in Einem sind und der Vernunft wie der Magie gleichermaßen huldigen. Diese Überzeugung hätte die westliche Kultur im postreligiösen Zeitalter des 19. und 20. Jahrhunderts nicht ohne Weiteres geteilt, obwohl oder gerade weil sie das Andere bzw. Fremde im Eigenen wahrzunehmen begann – oder um es mit einer Formel Freuds zu sagen: ihr „inneres Afrika“ entdeckte.
Das Seminar wird sich dem übergreifenden Problemkomplex des „Anderen“ am Beispiel klassischer Werke und Themen der Moderne widmen.
Themenübersicht:
- Monomanen, „hysterische“ Frauen, „Geisteskranke“ und Kriminelle als das „Andere“ in der Kunst des 19. Jahrhunderts
- Gauguin, Matisse, Picasso und der „Primitivismus“
- „Art brut“ als „art primitif“. Jean Dubuffet und die naive Kunst
Nota Bene: Das Seminar ist für HoK-Studierende als ITM belegbar (max. 8 Teilnehmer), das gemeinsam mit Jun.-Prof. Amalia Barboza (Lehrbereich Kulturwissenschaften) unter dem Titel: „Bilder der Diversität. ‚Visualisierungen’ der kulturellen und sozialen Vielfalt in den Künsten und in den Kulturwissenschaften“ angeboten wird.
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