Kommentar |
Von keiner anderen Persönlichkeit der Antike wissen wir so viel wie von dem bedeutenden römischen Staatsmann und Intellektuellen Marcus Tullius Cicero. Unsere Kenntnis schöpfen wir nicht allein aus indirekten Zeugnissen in seinem umfangreichen Werk oder den Äußerungen Dritter; vielmehr besitzen wir seit dem Ausgang des Mittelalters eine umfangreiche Sammlung von Selbstzeugnissen, eine fast 900 Briefe umfassende Korrespondenz mit Verwandten, Freunden und ebenso berühmten Zeitgenossen wie z.B. Caesar. Besonderes Interesse gewinnen diese in ihrer Art nahezu einzigartigen Dokumente dadurch, daß uns in ihnen nicht nur die öffentliche Person, sondern weit mehr noch der Mensch Cicero mit vielerlei privaten Facetten entgegentritt und sich damit bisweilen so weit vom „öffentlichen“ Cicero unterscheidet, daß sich Petrarca geradezu über eine Entzauberung seines Idols beklagt. Im Kurs soll eine möglichst repräsentative Auswahl dieser hochinteressanten Briefe gemeinsam gelesen werden. |
Literatur |
eine ausführliche Bibliographie wird in der ersten Sitzung ausgeteilt; zur ersten Lektüre: Manfred Fuhrmann: Cicero und die römische Republik. Eine Biographie (5. Aufl. Mannheim 2011; als Taschenbuch und damit zur Anschaffung bestens geeignet: Düsseldorf 2007); Klaus Bringmann: Cicero (Darmstadt 2010); Christian Habicht: Cicero der Politiker (München 1990); Matthias Gelzer: Cicero. Ein biographischer Versuch (Wiesbaden 1983, unveränd. Nachdr. der 1. Aufl. 1969); speziell zu den Briefen: Gregory O. Hutchinson: Cicero’s Correspondence. A Literary Study (Oxford 1998). Textausgaben: Cicero’s Letters to Atticus, ed. by David R. Shackleton Bailey (7 Bde., London 1965-1970); Cicero’s Letters to his Friends, ed. by David R. Shackleton Bailey (2 Bde., Harmondsworth 1978); Epistulae ad Quintum fratrem et M. Brutum, ed. by David R. Shackleton Bailey (Cambridge 1980); alle mit Kommentar und zum Teil mit englischer Übersetzung; Shackleton Bailey ist auch der Herausgeber der kritischen Teubner-Ausgaben (Stuttgart 1987 ff.); deutsche Übersetzungen: Marcus Tullius Cicero: Atticus-Briefe, lateinisch-deutsch, hrsg. und übers. von Helmut Kasten (5. Aufl. München 1998); Marcus Tullius Cicero: Epistulae ad Quintum fratrem, lateinisch/deutsch, übers. und hrsg. von Ursula Blank-Sangmeister (Stuttgart [Reclam] 1993); M. Tulli Ciceronis epistulae ad Quintum fratrem; epistulae ad Brutum; fragmenta epistularum; accedit Q. Tulli Ciceronis commentariolum petitionis = An Bruder Quintus; an Brutus; Brieffragmente, dazu Q. Tullius Cicero: Denkschrift über die Bewerbung, lateinisch-deutsch ed. Helmut Kasten (2. Aufl. München 1976); Marcus Tullius Cicero: An seine Freunde, lateinisch und deutsch, hrsg. und übers. von Helmut Kasten (6. Aufl. München / Düsseldorf 2004) |
Bemerkung |
Da ich in der ersten Veranstaltungswoche (ab dem 21.10.) nicht in Saarbrücken sein kann und meine Veranstaltungen daher in diesem Zeitraum ausfallen müssen, werde ich eine Woche früher beginnen. Ich bitte Sie um Verständnis und hoffe, daß dies keine Probleme bereitet. Sollte dies doch der Fall sein, wenden Sie sich am besten per Mail an mich. |