Kommentar |
Die Dialektologie hat sich als Teildisziplin der Sprachwissenschaft im 19. Jahrhundert etabliert. Seither hat sich nicht nur ihr zentraler Untersuchgungsgegenstand selbst – die Dialekte des Deutschen – verändert, sondern auch die Perspektiven und Methoden jener, die die sich mit diesen befassten. So lag der Fokus anfänglich überwiegend auf dem areal unterschiedlichen Lautinventar jener Varietäten, die von der jeweils ältesten Generation der Landbevölkerung gesprochen wurde. Inzwischen sind aber ebenso syntaktische und morphologische Eigenschaften von Dialekten in den Mittelpunkt des Interesses gerückt, wie auch Sprechlagen, die oberhalb dieser anzusiedeln sind.
In diesem Seminar soll zunächst ein Überblick über die historische Dimension der Dialektologie gegeben werden. Darauf aufbauend werden wir uns mit ausgewählten Phänomen verschiedener linguistischer Teilebenen befassen und insbesondere damit, wie sie derzeit z.B. im Rahmen variationslinguistisch angelegter Forschungsprojekte erhoben und analysiert werden.
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Literatur |
Niebaum, Hermann / Macha, Jürgen (²2006; 1999): Einführung in die Dialektologie des Deutschen.2., neu bearb. Auflage. – Tübingen: Niemeyer.
Russ, Charles V.J. (Hg.) (1990): The dialects of modern German. A linguistic survey. – London: Routledge. |