Kommentar |
„...– und danach kommt das Verb, und man erfährt zum ersten Mal, wovon die ganze Zeit die Rede war; und nach dem Verb hängt der Verfasser noch „haben sind gewesen gehabt haben geworden sein“ oder etwas dergleichen an – rein zur Verzierung, soweit ich das ergründen konnte –, und das Monument ist fertig.“
Der Sprecher, der sich hier über die deutsche Verbstellung mokiert ist niemand anderes als Mark Twain in seinem „Bummel durch Europa“. Am Ende kommt er zu dem Schluss, „dass ein begabter Mensch Englisch (außer Schreibung und Aussprache) in dreißig Stunden, Französisch in dreißig Tagen und Deutsch in dreißig Jahren lernen kann.“
Deutschsprachige Kinder tun dies (zumindest in den wesentlichen Grundzügen) in ca. vier bis fünf Jahren. Welche Erwerbsaufgabe sie hier im Hinblick auf Verben (Finitheit, Kongruenz, Verbstellung, Passivierung, Modalverbgebrauch etc.) meistern, ist Thema dieses Hauptseminars. Dabei soll in die Stadien und grundlegenden Theorien des Spracherwerbs sowie in die Methoden der Spracherwerbsforschung eingeführt werden. Hauptziel ist es Einblicke in die deutsche Verbgrammatik und deren Erwerb zu gewinnen. Besprochen werden u.a. zentrale Texte aus der Prüfungsliteratur zur Psycholinguistik. |