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Der Begriff Architektur umfasst einen vom Menschen geschaffenen Bereich, der über Jahrtausende an Komplexität ständig zugenommen hat. Aus dem ursprünglichen Grundbedürfnis nach Schutz und Abgrenzung entwickelten sich unter dem Druck des gesellschaftlichen, zivilisatorischen und kulturellen Fortschritts, aber auch der weltanschaulichen und religiösen Veränderungen, neue Strukturen und Formen, also technologische und stilistische Innovationen. Durch zunehmende Differenzierung der Funktionen weitete sich der Bereich Architektur ins fast Unüberschaubare aus. Neben Wohnbauten bestimmen zunehmend öffentliche Gebäude wie Sakralbauten, Herrscherpaläste, kulturelle Einrichtungen (Theater, Konzerthallen, Museen…), Regierungs- und Verwaltungsstätten (Parlamente, Ministerien, Rathäuser), Sportanlagen (Stadien, Sporthallen…), Fertigungsanlagen (Werkstätten, Fabriken…), Handelseinrichtungen (Geschäfte, Einkaufscenter, Lagerhallen…), Verkehr (Bahnhöfe, Flughäfen, Brücken…) u.v.a. das architektonische Gesamtbild.
Das Wintersemester 2013/14 wird sich zunächst kurz den Anfängen des Bauens zuwenden, um dann die ästhetische Blüte der griechischen Klassik und die technische Brillanz der Römer (da gibt es Überraschungen!) als Vorbild für die architektonische Entwicklung im ersten nachchristlichen Jahrtausend bis hin zum Ausklang des Mittelalters zu verfolgen. Dabei werden technologische und stilistische Aspekte stets nur die Basis bilden, um den Bau als Bedeutungsträger verstehen zu können. Aus nahe liegenden Gründen wird dabei der Sakralbau eine dominante Stellung einnehmen.
Dabei wird sich zeigen, dass von Griechen und Römern erworbene statische Erfahrungen und dazu gehöriges Wissen im späten Mittelalter, vor allem in der Gotik durch Waghalsigkeit, gepaart mit grenzenlosem Gottvertrauen, abgelöst werden. Aber nicht erst da ist das Thema spannend. |