Kommentar |
Das Konzept des Augustinus vom "gerechten" Krieg (bellum iustum) ist immer wieder als Ausgangspunkt der Frage nach der Gerechtigkeit des Kriegs und nach Gerechtigkeit im Krieg diskutiert worden. Es diente damit als Grundlage für unterschiedliche historische Legitimationskonzepte des Krieges.
Dieser Kurs möchte die geschichtliche Entwicklung dieses Konzepts analysieren und sich dabei auch speziell mit der Entstehung des Völkerrechts durch Francisco de Vitoria (1486-1546) auseinandersetzen. Es handelt sich um eine Idee, die als Fundament eines vor-modernen Verständnisses von Menschenrechten und internationalen Rechtsstandards gesehen werden kann. Ein weiterer Schwerpunkt des Kurses ist die Auseinandersetzung mit der gegenwärtigen Kriegsethik und damit auch mit zwei der schwierigsten Herausforderungen unserer Zeit: der nuklearen Abschreckung und dem Terrorismus. |
Bemerkung |
Zur Person Dr. Cristòvao S. Marinheiro:
Studierte in Frankfurt am Main Philosophie, Musikwissenschaft und Kunstgeschichte, wo er im SS 2003 mit einer Arbeit zu Schopenhauers Musikästhetik magistrierte. Anschließend studierte er noch klassische Philologie, bevor er an die Universität Coimbra (Portugal) ging um dort eine Forschungsstelle im Rahmen der Renaissance Philosophie anzutreten. Daraus ergab sich das Thema seiner Dissertation, die er im Januar 2010 an der Universität Paris IV-Sorbonne abschloß. Seine Schwerpunkte kreisen um die Musikphilosophie und die Renaissance Philosophie. Besonderes Interesse gilt der Diskussion über Musik und Sprache im französischen 18. und deutschen 19. Jahrhundert, sowie deren wechselseitige Beziehung. Weiterhin interessiert er sich für das Aufkommen visueller Strategien in der Renaissance und frühen Neuzeit. Das Hauptthema seiner Forschungen gilt jedoch der Aristoteles-Rezeption in der Renaissance, insbesondere den Fragen der Metaphysik, Logik, Rhetorik und Wissenschaftstheorie. Dr. Cristóvao S. Marinheiro ist seit 2005 in der Lehre tätig; von 2005-2009 war er Assistent an der Université du Luxembourg und seit dem WS 2009 lehrt er an der Universität des Saarlandes im Rahmen des Europaicum. Er ist u. a. Mitglied der Renaissance Society of America und der Schopenhauer-Gesellschaft. |