Kommentar |
„Vom Star habe ich schon gesprochen (…), wenn er eingewurzelt ist, verlangt er eine Operation. Diese gehört zu den allerfeinsten.“ (Celsus, de medicina).
Am Anfang gab es nach griechischer Vorstellung keine Krankheiten. Erst durch das Öffnen der Büchse der Pandora verbreiteten sich alle Übel über die Welt. Welche Krankheiten enthielt sie? Verbreitet waren Erkrankungen wie Arthrose, Arthritis, Karies, Parodontose, der Graue Star ebenso wie vermeintliche Wohlstandskrankheiten wie Gallen-, Blasensteine und Gicht. Was konnte der Kranke in der Antike unternehmen, um seine Leiden zu mindern? Er konnte z.B. auf einen Gott vertrauen und in ein Asklepios-Heiligtum reisen. Der Gott soll Gebrechlichen und Hilfebedürftigen im Tempelschlaf Heilung gebracht haben. Die Ärzte der Antike: waren sie also alle Quacksalber, Kurpfuscher und Scharlatane? Mitnichten! Die medizinische Versorgung war um 1800 in Europa nicht besser als in der Antike. Zudem wurde eine vergleichbare Ärztedichte, wie wir sie im ersten Jahrhundert n. Chr. in Pompeji vorfinden, erst wieder im 20. Jahrhundert erreicht. In der Übung werden wir uns mit den Krankheiten, der Diagnostik und den unterschiedlichen Therapieformen (Pharmazie, Diätik, Chirurgie) beschäftigen. |
Literatur |
Künzl, Ernst: Medizin in der Antike : aus einer Welt ohne Narkose und Aspirin, Stuttgart 2002; Krug, Antje: Heilkunst und Heilkult, München 1985.
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