Kommentar |
Was genau tun wir eigentlich, wenn wir Sätze wie „Morden ist falsch“ äußern? Schreiben wir Mordhandlungen eine bestimmte moralische Eigenschaft zu und sagen etwas, das (im klassischen Sinne) wahr oder falsch sein kann? Metaethische Expressivisten verneinen beide dieser Fragen. Was wir mittels einer solchen Äußerung stattdessen tun, so die Expressivisten, ist, eine bestimmte non-kognitive Einstellung auszudrücken. Dass der Satz „Morden ist falsch“ eine Einstellung wie beispielsweise Missbilligung von Mord ausdrückt, wird von Expressivisten darüber hinaus maßgeblich für die Erklärung der Bedeutung des Satzes herangezogen.
Wenn eine metaethische Position es verdient, als äußerst populär und einflussreich bezeichnet zu werden, dann ist es der Expressivismus. Die Position ist in vielerlei Hinsicht intuitiv plausibel, gut gerüstet, die Praktikalität der Moral zu erklären, und vermeidet darüber hinaus weitgehend ontologische Verpflichtungen. Doch der Expressivismus hat auch seither mit schwerwiegenden und interessanten Problemen auf der Ebene der Logik bzw. Sprachphilosophie und der Erkenntnistheorie zu kämpfen.
In diesem Seminar werden wir uns dem metaethischen Expressivismus und ausgewählten Problemen dieser Position widmen. Besonderes Augenmerk legen wir dabei auf das sogenannte Frege-Geach Problem und die Wishful Thinking Objection.
Die Literatur wird zu Beginn des Seminars bekanntgegeben und im Moodle-Bereich des Seminars zur Verfügung gestellt. |