Kommentar |
Bei der ‚Kudrun‘ handelt es sich um ein frühestens in den dreißiger Jahren des 13. Jahrhunderts entstandenes Heldenepos, das in drei Teile untergliederbar ist: den Hagenteil, die Geschichte von Kudruns Großvater, den Hildeteil, die Geschichte von Kudruns Eltern, und den Kudrunteil. Verbunden sind diese drei Teile also vor allem dadurch, dass das Schicksal von mehreren Generationen erzählt wird. In allen drei Teilen spielt auch die Rolle der Erwerbung einer Frau eine gewisse Rolle. Kudrun selbst wird gleich von drei Männern umworben, was Auseinandersetzungen mit sich bringt. Deshalb muss Kudrun unter anderem eine Entführung sowie eine lange Zeit der Entbehrung überstehen, bis sie letztendlich den für sie richtigen Gatten findet.
An diesem Text soll im Seminar das Übersetzen aus dem Mittelhochdeutschen erlernt werden, wofür die notwendigen Kenntnisse der Lautgeschichte, der Morphologie, der Syntax und Semantik zu vermitteln sind. Es handelt sich zudem bei der ‚Kudrun‘ um ein Werk, an dem ganz unterschiedliche Erzähltraditionen ersichtlich werden, die im Seminar zu diskutieren sind. |
Literatur |
Literatur:
Kudrun. Mittelhochdeutsche/Neuhochdeutsch. Herausgegeben, übersetzt und kommentiert von Uta Störmer-Caysa. Stuttgart 2010. (Universal-Bibliothek 18639).
Lexer, Matthias: Mittelhochdeutsches Taschenwörterbuch. 38. Auflage. Mit den Nachträgen von Ulrich Pretzel. Stuttgart 1992.
Weddige, Hilkert: Mittelhochdeutsch. Eine Einführung. 8. Auflage. München 2010.
Vorbereitende Lektüre:
Hoffman, Werner: Kudrun. In: Mittelhochdeutsche Romane und Heldenepen. Hrsg. von Horst Brunner. Stuttgart 2004. S. 193-310. |
Bemerkung |
Zu diesem Proseminar wird ein freiwilliges Tutorium zu den folgenden Terminen angeboten:
Kristina Wenzel: Montag, 12-14 Uhr, C5.3, R 2.06
Larissa Thome: Dienstag, 10-12 Uhr, C5.2, R 1.10.1
Es wird zudem dringend empfohlen, den Lektürekurs erst nach dem Besuch des Proseminars 'Geschichte der deutschen Sprache' zu absolvieren. |