Kommentar |
Mit der Zeit der Soldatenkaiser (235-285) erlebte das römische Reich eine seiner schwersten Krisen. Angesichts äußerer Bedrohung (Aufstieg des Sassanidenreichs), Abspaltungstendenzen ganzer Regionen (Gallisches Sonderreich, Teilreich von Palmyra) sowie innerer Instabilität durch häufige Herrscherwechsel sahen antike Quellen das Imperium Romanum bereits kurz vor seinem Untergang. Einen Ausweg zeigte der aus Illyrien stammende Marcus Aurelius Gaius Valerius Diocletianus (Kaiser 284-305) durch die neugeschaffene Herrschaftsform der Tetrarchie. Reformen der Wirtschaft und des Militärs verliehen dem Reich zusätzlich neue Festigkeit. Als Diokletian 305 als einziger Kaiser in der Geschichte des römischen Reichs sein Amt niederlegte, schien das Imperium vollständig konsolidiert. Im Verlauf des Seminars werden wir nicht nur den Maßnahmen dieses außergewöhnlichen Herrschers anhand verschiedener Quellengattungen nachgehen, sondern auch untersuchen, wieso die Tetrarchie den Abtritt ihres Gründers nur um wenige Jahre überlebte. |
Literatur |
Barnes, Timothy D.: The New Empire of Diocletian and Constantine, Cambridge/MA, London 1982; Christ, Karl: Die römische Kaiserzeit. Von Augustus bis Diokletian, München 2001; Demandt, Alexander; Goltz, Andreas; Schlange-Schöningen, Heinrich (Hrsg.): Diokletian und die Tetrarchie. Aspekte einer Zeitenwende, Berlin u. a. 2004. |