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Kleines Königreich, große Vergangenheit? Die Niederlande und ihr Verhältnis zur Weltpolitik und zu Europa im 20. Jahrhundert unter besonderer Berücksichtigung der Beziehungen zu Deutschland - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Vorlesung Langtext
Veranstaltungsnummer 74695 Kurztext
Semester WiSe 2013/14 SWS 2
Erwartete Teilnehmer/-innen Max. Teilnehmer/-innen
Turnus Veranstaltungsanmeldung Veranstaltungsbelegung im LSF
Credits
Sprache Deutsch
Termine Gruppe: iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Turnus Dauer Raum Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
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Do. 10:00 bis 12:00 woch 17.10.2013 bis 06.02.2014  Gebäude B3 1 - Seminarraum III (0.12) Pekelder      
Gruppe :
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Pekelder, Jacco , Dr. phil.
Studiengänge
Abschluss Studiengang Semester Prüfungsversion Kommentar LP BP ECTS
Kein Abschluss Europaicum - 20071 3 3
Bachelor (HF/NF/EF) Optionalbereich 1 - 6 20111 3 3
Bachelor (HF/NF/EF) Optionalbereich 1 - 6 20131 3 3
Inhalt
Kommentar

2005 stimmte die Mehrheit der Niederländer in einem Referendum gegen die EU-Verfassung. Insbesondere auch die deutschen Nachbarn waren erstaunt. Konnte es wirklich sein, dass diese kleine Handelsnation an der Nordsee sich von Europa abwendet? Diese Vorlesungsreihe fokussiert den schwierigen Prozess der niederländischen Selbstverortung in der Welt und in Europa im 20. Jahrhundert und die Rolle des niederländischen Selbst- und Geschichtsbildes dabei. Unter den niederländischen Eliten dominierte lange Zeit ein nationales Selbstbild, in dem die Niederlande mit dem Rücken zu Europa standen. Das riesige Kolonialreich in Asien verlieh dem Land auch um 1900 noch ein Selbstwertgefühl, das seine Bedeutung in der europäischen Politik weit überstieg. Für seine Sicherheit in Europa vertraute das Königreich damals auf eine relativ passive Politik der strikten Neutralität. Im Ersten Weltkrieg wurde diese Politik zum ersten Mal wirklich erprobt, und in der Zwischenkriegszeit wurde es immer schwieriger, das Zutrauen in die Neutralitätspolitik aufrecht zu erhalten. Den Haag knüpfte Kontakte zu anderen Neutralen, und für den Fall des Falles - eine deutsche Invasion - wurden sogar geheime Absprachen mit England und Frankreich getroffen. Der Zweite Weltkrieg forcierte dann eine vollständige Kehrtwende: Die Niederlande schlossen sich den Alliierten an, und während des Kalten Krieges waren sie maßgeblich an der Gründung der NATO und der EGKS/EEG beteiligt. Außerdem verabschiedete sich das Land im Jahre 1949 nach einem harten Kolonialkrieg von Indonesien. Die Niederlande schienen ihren bescheidenen Platz in der Welt und in Europa gefunden zu haben - und so lautete auch längere Zeit der Konsens unter Historikern. Die Studierenden werden aber erfahren, dass neuere geschichts-, kultur- und politikwissenschaftliche Studien ein differenzierteres Bild zeigen: Unter der Oberfläche setzte sich die Selbstsuche in der (postkolonialen) Nachkriegszeit fort. Nicht nur 2005, sondern auch zu anderen Zeitpunkten, z.B. während der Nachrüstungsdebatte Anfang der 1980er Jahre oder nach der Wiedervereinigung Deutschlands 1990, führten diese Eruptionen nationaler Unsicherheit zu heftigen Debatten und zu Missverständnissen und Krisen in den Beziehungen mit den wichtigsten Partnerstaaten, auch mit Deutschland.

Es gibt auf Englisch eine gute Darstellung der Geschichte der niederländischen Außenpolitik (Hellema 2009), ein deutschsprachiger Überblick über die niederländische Zeitgeschichte (Wielenga 2008) ist ebenfalls vorhanden. Außerdem gibt es auf Deutsch und Englisch mehrere neuere Veröffentlichungen zu Teilproblemen. Theoretisch ist diese Vorlesungsreihe in gewisser Weise von der konstruktivistischen Perspektive auf Außenpolitik und internationale Beziehungen inspiriert.


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2013/14 , Aktuelles Semester: SoSe 2024