Heinrich VII., der erste römisch-deutsche König und Kaiser aus der Dynastie der Luxemburger, war schon unter seinen Zeitgenossen umstritten und ist es bis in die moderne Forschung hinein geblieben. Seine Bewertung schwankt zwischen dem Friedensbringer für Italien (Dante), der das Kaisertum wiederherstellte, und dem herrschsüchtigen Deutschen, zwischen einem „Vertreter höheren Menschentums“ (Friedrich Schneider 1924/28) und einem an den Verhältnissen in Italien gescheiterten Idealisten. Die in Saarbrücken entstehenden Regesta Imperii Heinrichs VII., die möglichst alle urkundlichen und historiographischen Zeugnisse über Heinrich erfassen, erschließen und für die Wissenschaft zugänglich machen, haben in den letzten Jahren bereits zu einem ausgewogeneren Bild des Herrschers in der Forschung beigetragen.
Das Seminar dient der Einführung in die Historischen Hilfswissenschaften und die Methoden der historischen Mediävistik am Beispiel Heinrichs VII. Durch die Bearbeitung regelmäßiger Übungen und Hausaufgaben erlangen die Studierenden Kenntnis von den wichtigsten Lexika, Handbüchern, Nachschlagewerken, Fachzeitschriften und Hilfsmitteln; außerdem üben sie angemessene Quellenkritik und die Anwendung der quellenkundlichen Grundwissenschaften ein und erwerben so allgemeine Schlüsselkompetenzen mit dem Ziel, sich im Hauptstudium Themen der mittelalterlichen Geschichte selbständig erschließen zu können.
Bereitschaft und Fähigkeit, lateinische Quellentexte selbständig lesen zu können, werden im üblichen Rahmen vorausgesetzt. Für Studierende im Nebenfach oder LAR/LAH wird im kommenden Sommersemester wieder ein Proseminar angeboten, das keine Lateinkenntnisse voraussetzt.
Studienleistungen: kleine regelmäßige Hausaufgaben
Abschlussprüfung: Klausur
Das Tutorium zu diesem Proseminar findet Do 12-14 Uhr in Raum 2.17 statt. Die Teilnahme ist obligatorisch.
Das Proseminar findet künftig in Raum 2.30 statt!
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