Kommentar |
Es ist ein historiographischer Gemeinplatz, dass die Geschichte der unmittelbaren Vergangenheit sich erst mit zeitlichem Abstand konsensfähig kategorisieren lässt. Die jüngere und jüngste Geschichte gilt dabei als dynamisches Konstrukt, in dem sich strukturelle Marksteine und inhaltliche Meilensteine erst im Rückblick ausbilden können. Auch ein allgemeinvernindlicher Kanon kultureller Erzeugnisse bildet sich in der Regel erst nach und nach aus. Dieser Umstand hat den Nachteil, dass die einzigen Auseinandersetzungen mit dem Thema oft in nicht unbedingt wissenschaftlich anerkannten Quellen wie Wikipedia oder anderen Online-Ressourcen zu finden sind. Diese wissenschaftliche Un- oder Unterbestimmtheit hat aber auch den Vorteil, dass eine Bewertung der jüngeren und jüngsten Vergangenheit verfügbarer für Diskussionen ist als weiter zurückliegende Epochen. Dieses Seminar knüpft genau hier an, indem es die Rock- und Pop-Kultur des Jahres 2013 näher betrachten, im Plenum darüber diskutieren und kulturhistorisch und ästhetische verorten will.
Das Seminar ist nicht musikwissenschaftlich ausgerichtet, sondern in erster Linie komparatistisch-kulturwissenschaftlich. Am Beispiel wichtiger Alben, Songtexte und Musikvideos sollen hier zentrale Themen und Problemstellungen, Texte und Kontexte des Jahres untersucht werden. Daneben sollen aber auch Phänomen wie neue Vermittlungsformen (z.B. Eventisierung von Neuveröffentlichung durch Guerilla-Marketing, vgl. das neue Album Arcade Fire) oder die kreative Neubeschäftigung mit Klassikern der Rock- und Pop-Kultur (z.B. Tom Stoppards Hörspiel zu Pink Floyds The Dark Side Of The Moon) behandelt werden. |
Bemerkung |
Zur Person Dr. Dominik Schmitt:
Studium der Germanistik, Komparatistik und Geschichte an der Universität des Saarlandes. Seit 2004-2009 Lehrbeauftragter der Komparatistik, der Germanistik, und des Bachelor-Optionalbereichs. 2006-2009 wissenschaftliche Hilfskraft in der Germanistik (Prof. Dr. Gerhard Sauder, Prof. Dr. Ralf Bogner, Institutsbibliothek). 2009 wissenschaftliche Hilfskraft im Dekanat der Philosophischen Fakultät II. 2008 Kurator der Ausstellung "Geld allein macht noch nicht unglücklich. Vom Umgang mit Geld in der Literatur" in der Sparkasse Saarbrücken und der Saarländischen Universitäts- und Landesbibliothek; 2009 Kurator der Ausstellung "Saarbrücken in der Literatur. Literarische Mosaiksteine zu einem Stadtbild" in der Stadtbibliothek Saarbrücken. Seit Dez. 2009 Koordinator des BOB und des Europaicums. Seit 2011 Mitglied des Studienausschusses an der UdS, seit 2013 Mitglied des Beirats des Frankreichzentrums. 2013 Promotion zum Dr. phil. |