Kommentar |
Die Vorlesung vermittelt zunächst einen Überblick über grundlegende Entwicklungsprozesse in der Geschichte der Ernährung in Europa. Sie ist kulturgeschichtlich ausgerichtet; das heißt, es geht weniger um Fragen der Produktion und Distribution von Nahrungsmitteln in Geschichte und Gegenwart, auch wenn diese am Rande behandelt werden müssen. Schwerpunktmäßig thematisiert werden die kulturellen Aspekte des Essens und Trinkens, die unterschiedlichen Koch- und Küchentraditionen in der Hochkultur wie in der Alltagspraxis breiterer Bevölkerungsschichten, die Veränderung von Mahlzeitensystemen, der Einfluss kirchlicher Speisevorschriften (Fasten/Abstinenz) auf das konkrete Ernährungshandeln, die Bedeutung der Mahlzeit für die Herstellung von Gemeinschaft, der Einzug von Kartoffeln, Kaffee und Tee in die Europäische Esskultur und die vielen für Europa typischen regionalen Koch- und Esskulturen. Daneben werden auch für die Ernährungsgeschichte zentrale theoretische Ansätze diskutiert. |
Literatur |
Gunther Hirschfelder: Europäische Esskultur. Geschichte der Ernährung von der Steinzeit bis heute. Frankfurt/New York 2005.
Günter Wiegelmann unter Mitarb. von Barbara Krug-Richter, Alltags- und Festspeisen in Mitteleuropa. Innovationen, Strukturen und Regionen vom späten Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert, Münster u.a. 2006.
Stephen Menell, Die Kultivierung des Appetits. Die Geschichte des Essens vom Mittelalter bis heute, Frankfurt/M. 1988.
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