Kommentar |
Auch wenn wir durch die Hervorbringung sprachlicher Laute höchst unterschiedliche kommunikative Handlungen vollziehen können, besteht die grundlegende Funktion der Sprache nach Ansicht vieler Philosophen und Linguisten darin, die Welt zu repräsentieren. Damit dies möglich ist, muss die Sprache zumindest einige Ausdrücke enthalten, mit deren Hilfe wir uns auf einzelne Gegenstände beziehen können. In idealtypischer Weise scheinen Namen diese Eigenschaft zu besitzen. Kein Wunder also, dass viele der wichtigsten Sprachphilosophen – zumindest innerhalb der analytischen Tradition – Beiträge zur Theorie der Namen und deren Bezugnahme geliefert haben. Wir werden uns im Rahmen des Seminars mit den wichtigsten dieser Ansätze befassen. Dabei sollen nicht nur die Altmeister wie Frege, Russell, Strawson, Kripke und Burge Berücksichtigung finden – viele der hierfür relevanten Texte finden sich in dem von Ursula Wolf bei Suhrkamp herausgegebenen Sammelband Eigennamen –, sondern es soll darüber hinaus der Versuch unternommen werden, zumindest einen ersten Einblick in die neueren Entwicklung zu gewinnen. Obwohl wir uns in dieser Veranstaltung beinahe ausschließlich mit der Kategorie der Namen befassen wollen, werden wir uns immer wieder mit grundlegenden sprachphilosophischen Problemen konfrontiert sehen, so dass die Veranstaltung auch als eine allgemeine Einführung in die Sprachphilosophie aufgefasst werden kann (und soll). |