Zur Seitennavigation oder mit Tastenkombination für den accesskey-Taste und Taste 1 
Zum Seiteninhalt oder mit Tastenkombination für den accesskey und Taste 2 
Muster-Hochschule
Startseite    Anmelden    SoSe 2024      Umschalten in deutsche Sprache / Switch to english language      Sitemap

Kulturelle Entwicklung und individuelles Glück: S. Freud und E. Cassirer über Gesellschaft und Indiv. - Einzelansicht

Zurück
  • Funktionen:
Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Langtext
Veranstaltungsnummer 77037 Kurztext
Semester SoSe 2014 SWS 2
Erwartete Teilnehmer/-innen Max. Teilnehmer/-innen
Turnus Veranstaltungsanmeldung Keine Veranstaltungsbelegung im LSF
Credits
Termine Gruppe: iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Turnus Dauer Raum Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine anzeigen
iCalendar Export für Outlook
Di. 18:00 bis 20:00 woch 15.04.2014 bis 22.07.2014  Gebäude C5 2 - Seminarraum 2.02        
Gruppe :
 
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Nortmann, Ulrich , Univ.-Prof. Dr. phil.
Zuordnung zu Einrichtungen
Philosophie
Inhalt
Kommentar

Beim Stichwort „Kultur“ werden viele zunächst an „hohe“ Kultur, an Kunst und Kunstbetrieb denken. Viel allgemeiner ist Kultur jedoch tradierte und tradierungsfähige, auf Artefakte be-zogene soziale Praxis, von Produktionsverfahren und Verhaltensgepflogenheiten über religiöse Kulte und alltägliche Sprachgebräuche bis hin dann etwa zum hochartifiziellen Sprach-kunstwerk und den zugehörigen Publikations- und Rezeptionsmodi.

Womit klar ist, dass Kultur keine rein individuelle, sondern wesentlich eine soziale Angelegenheit ist. Sigmund Freud (1856–1939) hat die Ambivalenz des kulturellen Gesamtphänomens betont, besonders prägnant in seiner späten Abhandlung von 1930 über Das Unbehagen in der Kultur: Kultureller Fortschritt schafft einen gewaltigen Zuwachs an Handlungsoptionen für den Menschen, aber er sei auch Ersetzung der Macht des Einzelnen durch die Macht der Gemeinschaft (dies, so Freud, „der entscheidende kulturelle Schritt“), erlege der natürlichen Disposition des Menschen zur Aggression gegen andere große Opfer auf und erschwere es Menschen mit weniger gut entwickelter Fähigkeit zur „Neuordnung“ ihrer „Libidokomponenten“ nach Maßgabe des sozial Erwünschten, ihr persönliches Glück zu ver-wirklichen.

Was schließlich die elitären, künstlerisch grundierten Bereiche des Gesamtphänomens betrifft, so ist für Freud etwa die Kunstrezeption dazu da, die in der Kultur in mancher Hinsicht zu-nächst mehr oder weniger unglücklichen Individuen in eine „milde Narkose“ zu versetzen.

Im Gegensatz hierzu bewertet Ernst Cassirer (1874–1945) in seinem dem Tenor nach viel optimistischeren Essay on Man (1944, deutsch Versuch über den Menschen. Einführung in eine Philosophie der Kultur) die Kunst als ein wichtiges Erkenntnisinstrument, das aus Cassirers Sicht vervollständigend und gleichrangig etwa neben den wissenschaftlichen Weltzugang tritt.

Im Seminar sollen im Ausgang von studentischen Referaten Freuds Abhandlung komplett und Cassirers Buch in ausgewählten Teilen (die Auswahl gern auch nach studentischen Wünschen) besprochen werden.

Textgrundlage (bitte anschaffen):
Cassirer, E., Versuch über den Menschen; Meiner, Hamburg 2007.
Freud, S., Das Unbehagen in der Kultur und andere kulturtheoretische Schriften; S. Fischer, Frankfurt/M. 1994.

Bemerkung

Magister- und Lehramtsstudiengang (auslaufend):Theoretische Philosophie, Philosophie des Geistes, Kulturphilosophie.


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2014 , Aktuelles Semester: SoSe 2024