Kommentar |
Das 18. Jahrhundert wird als Epoche der Aufklärung zu Recht mit Begriffen wie Toleranz, Weltbürgetum, Kosmopolitismus oder Vernunft assoziiert. Während eines Großteils des Jahrhunderts herrschte jedoch Krieg unter Beteiligung deutsche Soldaten und in mehr oder weniger großen Teilen des Heiligen Römischen Reiches deutschen Nation. Diese Kriege habe in der Literatur des 18. Jahrhunderts einen großen und literarische spannenden Niederschlag gefunden - sind aber heute zumeist vergessen.
Das Seminar versteht sich als Projektseminar, das einen doppelten Schwerpunkt aufweist: Einerseits wird es anhand jener kriegsbezogenen Texte, die im Kanon der Literaturgeschichtsschreibung bis heute überlebt haben, in die Literatur der Aufklärungsepoche einführen: Wir werden u.a. Gedichte von Anna Louisa Karsch und - dem für martialische Kriegslieder verschrienen - Johann Wilhelm Ludwig Gleim lesen und sie mit Flugschriften der Zeit vergleichen, zudem von Lessing "Philotas" und "Minna von Barnhelm" studieren, sowie J.M.R. Lenz: Die Soldaten und eines der vielen hundert Soldatenstücke der Zeit, hier von Stephanie dem Jüngeren.
Zugleich versteht sich das Seminar als Projektseminar, dessen Ziel es ist, die Edition zu Unrecht vergessener Kriegstexte der Zeit vorzubereiten. Dazu müssen Texte ausgewählt, transkribiert, Korrektur gelesen, vor allem aber mit Wort- und Sacherläuterungen versehen werden.
Studierende, die an diesem Seminar teilnehmen möchten, sollten das Interesse mitbringen, sich in die Epoche der Aufklärung einzuarbeiten, ebenso wie die Bereitschaft, in kleinen Teams spannende,a ber auch zeitaufwändige Recherchen in Lexika, Zeitschriften und Texten des 18. Jahrhunderts auszuführen. Das Seminar bietet die Gelegenheit, erste vertiefte Erfahrungen mit eigenem wissenschaftlichen Arbeiten zu sammeln. |