Kommentar |
Mit dem Ersten Weltkrieg nimmt die Erfahrung des Krieges durch die Technisierung und Totalisierung eine ganz neue Dimension an. Die Literatur, die unter diesem Eindruck entsteht, zeigt eine große stilistische Bandbreite von traditionellen bis experimentellen Schreibweisen, und sie zeugt inhaltlich von der emphatischen Kriegsbegeisterung, die Deutschland bei Kriegsausbruch im Sommer 1914 wie ein Taumel erfasst, von nationalistischer Emphase, aber ebenso vom Entsetzen angesichts einer ungeahnten Zerstörung, von der Verzweiflung in der Heimat, von den zermürbenden Kämpfen in den Schützengräben und von der Sehnsucht nach grenzüberschreitender Versöhnung. Hier nehmen die Autoren und Autorinnen, die aus der Region Elsass/Lothringen/Saarland stammen, eine besondere Rolle ein. Der Krieg an der Westfront bildet auch ein bedeutendes Stück regionaler Literaturgeschichte.
Neben Texten von Ernst Jünger („In Stahlgewittern“), Erich Maria Remarque („Im Westen nichts Neues“) und Walter Flex („Der Wanderer zwischen beiden Welten“) soll mit Texten von René Schickele („Hans im Schnakenloch“), Oskar Wöhrle („Querschläger“), Paul Coelestin Ettighoffer („Gespenster am Toten Mann“) und Adrienne Thomas („Die Katrin wird Soldat“) ein Schwerpunkt auf der Literatur der Großregion liegen. Flankiert werden die literarischen Texte von Briefen und Tagebuchaufzeichnungen. Die Seminarteilnehmenden werden die Möglichkeit haben, eigene Interessen bei der Textauswahl einzubringen. Eine Liste mit der Kernlektüre und möglichen Erweiterungen wird zu Semesterbeginn bereitgestellt.
Alle den Modulvorgaben entsprechende Prüfungsformen werden ermöglicht. |