Kommentar |
Ob Medienkombination, Medienwechsel/transfer oder Intermediale Bezüge – Intermediale Phänomene haben die Komparatistik von je her interessiert. Dieser Umstand mag auch darin begründet liegen, dass die „kleine“ Komparatistik den progressiven Umgang mit diesem Forschungsfeld als Distinktionsmerkmal gegenüber den „großen“ Nationalphilologien nutzte bzw. nutzen musste um das eigene Profil zu schärfen. Der Vorwurf, dass dieser starke Fokus auf Intermedialität aus der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft eine Vergleichende Medienwissenschaft macht, ist vielleicht nicht ganz unberechtigt. Dennoch sollte man Intermedialität als sinnvolle Erweiterung der Intertexualität begreifen, also nicht nur die Präsenz von Texten in anderen Texten zu untersuchen, sondern eben noch andere Medien in dieses Spannungsfeld zu integrieren.
Wie kann man also aus komparatistisch-vergleichender Perspektive mit Medien umgehen? Was genau sind Medien? Wie verweisen Medien aufeinander oder wie simuliert ein Medium Darstellungsverfahren, die eigentlich einem Medium entspringen? Wie unterscheiden sich Text, Bild und Klang? Und wo gibt es Überschneidungen? Mit diesen und anderen Fragen wird sich die Übung mit vielen praktischen Beispielen beschäftigen, um abschließend die Frage zu beantworten, ob die Komparatistik gut damit beraten ist, weiterhin intermediär zu arbeiten.
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