Kommentar |
Wurde die Phantastik von der Literaturwissenschaft zunächst lange Zeit als zu trivial und damit einer wissenschaftlichen Betrachtung nicht als wert erachtet, ist sie spätestens seit der 1970 erschienenen "Einführung in die fantastische Literatur" des Strukturalisten Tzvetan Todorov nicht mehr aus der Literaturtheorie wegzudenken. Trotz dieses Umstands besteht jedoch bis heute keinerlei Konsens darüber, wie genau beziehungsweise anhand welcher Kategorien denn das Phantastische in literarischen Texten überhaupt zu bestimmen sei.
Ziel der Übung ist es, die TeilnehmerInnen im Anschluss an die theoretische Beschäftigung mit der Phantastik, bei der wir uns unter anderem mit Texten von Todorov, Callois, Vax und Wünsch auseinandersetzen werden, anhand ausgewählter Beispiele (hier wird es sich vor allem um kürzere Erzählungen von E.T.A. Hoffmann, Edgar Allan Poe, Heinrich von Kleist, Robert Louis Stevenson u.a., aber auch um einige nicht kanonisierte Texte handeln) mit verschiedenen Motiven, Figuren und Gestaltungsweisen der literarischen Phantastik vertraut zu machen, damit sie einen Eindruck davon bekommen, welche Kategorien bei der Bestimmung des Phantastischen eine Rolle spielen und wo es im Spannungsfeld zwischen Wunderbarem und Unheimlichem zu Grenzüberschreitungen mit benachbarten Genres kommen kann.
Alle Texte werden online auf der eSem-Plattform zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie, dass die Übung aufgrund des Feiertages am 18.04. (Karfreitag) erst am 25.04. beginnt! |