Kommentar |
Vorweg ein Beispiel : Jeru the Damajas Song Jungle Music setzt sich kritisch mit dem oftmals an afro-amerikanische Musik herangetragenen Konzept des Natürlichen auseinander. Natur und Wildnis - klassisch Gegenpole zur Kultur – werden in Konzepte eingefasst, die bestimmte kulturelle Erscheinungen als Produkte des Unzivilisierten bzw. Wilden abwerten. Letzteres gilt es zu zähmen – ein Denkansatz, der leider bis heute immer wieder zur Rechtfertigung kultureller Herrschaftsverhältnisse nutzbar gemacht wird. Die geplante Übung setzt sich mit Konzepten des Wilden innerhalb rassistischer und hegemonialer Denkstrukturen auseinander. Die behandelten Werke sind alle nach 1980 zu verorten, wobei sich gleichsam um eine mediale Vielfalt bemüht wird, d.h. es werden neben Primär-, Sekundär- und Theorietexten zudem Songs, Filme, Musikvideos sowie Beispiele aus den Bereichen Werbung und Kommunikationsdesign behandelt. Hauptanliegen ist hierbei zu zeigen, dass die Verbindung von Ökokritik und postkolonialem Denken jene Machtstrukturen aufdecken kann, die gegenwärtig immer noch in Form von - über Massenmedien verbreiteter - Popkultur unseren Alltag durchsetzen und unentwegt aufs Neue hinterfragt werden müssen. --
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