Kommentar |
Wenn Erzähltexte selbstreflexiv werden, stehen das Erzählen selbst und seine Möglichkeiten zur Debatte. Was Literaturkritiker gern als Merkmal der Gegenwartsliteratur beschreiben, findet sich bereits in früheren Zeiten, wobei die spezifischen Ausprägungen viel vom jeweiligen Dichtungsverständnis verraten. Neben Einblicken in verschiedene Epochen gibt das Thema auch die Gelegenheit, das im Grundkurs erlernte Wissen zur Erzähltheorie auszutesten und auf die Probe zu stellen, denn selbstreflexives Erzählen geht häufig damit einher, dass mit erzähltechnischen Mitteln gespielt wird. Mit folgenden Texten aus dem 17. bis 19. Jahrhundert werden wir im Seminar beginnen: Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausens „Der Abentheuerliche Simplicissimus Teutsch“ (1668) [in Auszügen], Laurence Sternes „Leben und Ansichten von Tristram Shandy, Gentleman“ („The Life and Opinions of Tristram Shandy, Gentleman, 1759-1767) [in Auszügen] und E.T.A. Hoffmanns „Prinzessin Brambilla“ (1820). Die Auswahl der Texte aus der Gegenwart kann im Rahmen von Projekten von Seminarteilnehmenden selbst bestimmt werden. Dies könnten Texte von Wolfgang Hildesheimer, Martin Grzimek, Italo Calvino oder noch ganz anderen sein.
Alle den Modulvorgaben entsprechende Prüfungsformen werden ermöglicht. |