Im Kurs wird zuerst die Grundentwicklung der Europapolitik der beiden Staaten in der Nachkriegszeit behandelt, wobei auch die teilweise schwierige Nachbarschaft nach 1945 beleuchtet wird. Im Mittelpunkt stehen danach die Entwicklungen nach dem Fall der Mauer 1989 und der deutschen Einheit 1990. Die Neugestaltung Europas in den darauffolgenden Jahren erforderte eine Neuorientierung in der Europapolitik der beiden Länder, wobei sie sich gegenseitig beeinflussten. Anfänglich waren die Niederlande dabei unsicher über die Einschätzung des neuen, vergrößerten Nachbarlandes. Würde die deutsche Außenpolitik vor allem Kontinuität zur Bundesrepublik aufweisen? Oder würde Deutschland sich von der bisherigen Selbstbeschränkung befreien?
Anhand einer näheren Betrachtung der Positionierung der beiden Nachbarländer gegenüber den Erweiterungen und Vertiefungen der EU werden auch verschiedene (politik)wissenschaftliche Debatten über die Europapolitik der beiden Länder und die deutsch-niederländischen Beziehungen behandelt. Insbesondere wird auch eine Verbindung mit der gegenwärtigen Eurokrise hergestellt. Im Hintergrund spielen die Europaparlamentswahlen im Mai d.J., während des Sommersemesters eine Rolle.
Am 4. und 5. Juli wird in der Europäischen Akademie Otzenhausen (Saarland) voraussichtlich eine Blockveranstaltung mit interessanten Gastrednern aus Deutschland und den Niederlanden stattfinden. Nähere Informationen dazu werden im Laufe des Sommersemesters bekannt gegeben. |