Kommentar |
Thematisch befasst sich das Seminar mit dem Vertrag von Verdun (843), mit dem die Enkel Karls des Großen dessen Reich, das weite Teile Mittel- und Westeuropas umspannte, unter sich aufteilten.
Traditionell wurde das Reich der Franken nach dem Tode eines Herrschers unter seinen Söhnen aufgeteilt. 814, beim Tode Karls d.Gr. blieb eine solche Teilung aus, da nur einer seiner herrschaftsfähigen Söhne überlebte. Doch unter Ludwig dem Frommen war die Frage der späteren Teilung bereits während seiner gesamten Regentschaft prägend, was zu mehrfachen Aufständen seiner Söhne und sogar zu seiner zeitweiligen Absetzung führte. Nach seinem Tode (840) und den folgenden Brüderkriegen kam es schließlich zu einer Übereinkunft der drei überlebenden Söhne im Vertrag von Verdun (843). Während das Mittelreich nach weiteren Teilungen schließlich zwischen dem Ost- und dem Westfrankenreich aufgerieben wurde, entwickelten sich aus letzteren das heutige Frankreich und das heutige Deutschland. Eine Konsequenz, die bis heute Bestand hat, zumal das deutsch-französische Verhältnis seither immer wieder den Fortgang der europäischen Geschichte entscheidend mitbestimmt hat.
Das Thema des Seminars dient der exemplarischen Einführung in die Historischen Hilfswissenschaften und in die Methoden der historischen Mediävistik. Durch die Bearbeitung regelmäßiger Übungen erlangen die Teilnehmer Kenntnis von den wichtigsten Lexika, Handbüchern, Nachschlagewerken, Fachzeitschriften und Hilfsmitteln mit dem Ziel, sich im Hauptstudium Themen der mittelalterlichen Geschichte selbständig erschließen zu können. |
Literatur |
Carlrichard Brühl, Die Geburt zweier Völker. Deutsche und Franzosen (9.-11. Jahrhundert), 2. Aufl. Köln 2001.
Rudolf Schieffer, Die Karolinger, 4. Aufl. Stuttgart 2006.
H.-W. Goez, Proseminar Mittelalter, Stuttgart 2006. |
Bemerkung |
Abschlussprüfung: Klausur.
Zu diesem Proseminar findet ein Tutorium statt: freitags, 12-14 Uhr, Geb. B 3 2, Raum 2.06.
Der Beginn wird noch bekannt gegeben.
Die Teilnahme ist obligatorisch.
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