Die Figur des Johannes von Antiochien, dem späteren Bischof von Konstantinopel ist in der Rezeption mit dem Beinamen Chrysostomos = Goldmund geehrt worden. Diese Bezeichnung kommt nicht von ungefähr – insbesondere seine einnehmende und überaus reiche Predigttätigkeit diente Johannes als Sprachrohr der vielfältigen Konflikte seiner Zeit. Die Überlieferung seines großen Oeuvres gibt uns wertvolle Einblicke in das Konstantinopel des späten 4. Jahrhunderts. Wir wollen uns in der Übung anhand seiner Predigten und späten Briefe sowie der Schriften des Zosimus, Libanius, Palladius und Socrates dem Raum und der Zeit seines Wirkens annähern: Welche Rolle kommt dem Bischof in einer spätantiken Kaiserresidenz wie Konstantinopel zu? Welchen politischen und theologischen Konflikten sieht er sich gegenüber? Und nicht zuletzt: Warum und mit wem musste Chrysostomos in seiner Zeit in Konstantinopel so um seine Legitimation ringen, dass er letztlich ins Exil verbannt wurde?
Regelmäßige Lesebereitschaft sowie die Übernahme eines Referates werden vorausgesetzt.
Termine: freitags, immer 4 stündig
2.5.14/ 16.5.14/ 23.5.14/ 13.6.14/ 27.6.14/ 11.7.14/ 18.7.14 |