Kommentar |
Am 28. Oktober 2012 fand in der russischen Stadt Vladikavkaz (Nordossetien) eine Fußballpartie zwischen der Heimmannschaft Alanija und dem Spitzenreiter der russischen Premier-Liga Zenit aus Sankt Petersburg statt. Nach dem Spiel, das die Gäste mit 3:2 für sich entschieden haben, sorgte der ehemalige russische Nationaltrainer und amtierende Alanija-Präsident Valerij G. Gazzaev mit seinen umstrittenen Äußerungen für viel Aufregung. Vom Ergebnis enttäuscht, kritisierte er vernichtend die Leistungen der Schiedsrichter in der russischen Premier-Liga und griff dabei den ehemaligen italienischen Unparteiischen Roberto Rosetti an, der 2011 die Leitung der Schiedsrichter-Abteilung des russischen Fußballverbandes übernommen hatte. Von einer „Verschwörung“ gegen Alanija überzeugt, sprach der extravagante Übungsleiter von einer „gewissen Freimauerloge“, welche den russischen Fußball beherrsche und gegen sein Team heimtückisch agiere. Dieses markante Beispiel aus Russland sowie auch zahlreiche weitere Beispiele aus Westeuropa und aus den USA zeigen, dass die Vorstellungen über die „geheime“ Freimaurerei und ihre „Verschwörungen“ fest verankert sind.
Im Rahmen dieser Übung wird die Geschichte der Freimaurerei in Europa und in den USA behandelt. Es wird dabei insbesondere auf die Tätigkeit der Freimaurer in Frankreich, Russland und Deutschland, ebenso auf die Verfolgung von Freimaurern im Nationalsozialismus eingegangen. Das von Verschwörungstheoretikern verbreitete abstruse Bild der „jüdisch-freimaurerischen Weltverschwörung“, seine Entstehung und Entwicklung werden eingehend thematisiert.
Eingeforderte Leistungen: Mündliches Referat oder schriftliche Hausarbeit |
Literatur |
Edwin A. Biedermann, Logen, Clubs und Bruderschaften, Düsseldorf 2004; Alexander Giese, Die Freimaurer – Eine Einführung, Wien 2005; Tom Goeller, Freimaurer. Aufklärung eines Mythos, Berlin 2006; Michael Kraus (Hrsg.), Die Freimaurer, Salzburg 2007. |