Es gibt in Deutschland rund viereinhalb Millionen Muslime. Die große Mehrheit von ihnen ist türkischer und (oft nicht von ihnen unterschieden) kurdischer Herkunft, daneben finden sich auch große Gruppen aus anderen muslimischen Ländern. Mittlerweile sind sie ein bedeutender interkultureller Teil unseres ökonomischen und gesellschaftlichen Lebens und häufig deutsche Staatsbürger/innen.
Die muslimischen Mitbürger/innen stellen eine wichtige Gruppe dar, deren religiöse und kulturelle Vorstellungen und Praktiken zu kennen für den Umgang mit Mitbürger/innen anderer Religionen im alltäglichen und beruflichen Leben zunehmend wichtig wird. Die meisten Muslime gehören wohl dem sunnitischen Islam an, aber daneben gibt es unterschiedliche schiitische Gruppen und die Aleviten. Wir möchten im Workshop beispielhaft einen Dialog zwischen Bürger/innen muslimischer und christlicher Herkunft initiieren und wechselseitig wichtige Hintergrundinformationen zur Verfügung stellen und austauschen.
Die ethnischen und kulturellen Prägungen sowie religiösen Orientierungen sind in jeder Religion vielfältig. Diese bezogen auf den Islam zu kennen, erfordert eine differenzierte Beschäftigung mit ihm und seiner Geschichte. Dies kann im Rahmen dieser Veranstaltung nur überblicksorientiert geleistet werden. Ein kompetenter und diversifizierter Umgang zwischen Mitbürger/innen muslimischer und christlicher Herkunft im Alltag und im Beruf setzt Grundkenntnisse über die Religionen, Hauptrichtungen und Überzeugungen voraus. Über Muslime gibt es noch viel zu erfahren und zu entdecken. Es gibt Grunderzählungen über die eigene Religion und normative Regeln für die Lebenspraxis, die trotz vieler Variationen im Einzelnen allen gemeinsam sind. Darüber hinaus sollen einige religiöse Praktiken und interkulturelle Spezifitäten betrachtet werden, die für die beruflichen und gemeinschaftlichen Begegnungen von Bedeutung sein können sowie zentrale Aspekte diskutiert werden, die sich ergeben, wenn der Islam nach westlichen wissenschaftlichen Gesichtspunkten und Methoden analysiert wird.
Um einige Transfermöglichkeiten bereits in der Veranstaltung andiskutieren zu können, werden zwei Zielgruppen in die Veranstaltung integriert: Studierende und Personal der UdS. |