Portugiesische Literatur im Überblick: Das 15. und 16. Jahrhundert - Einzelansicht

Teleteaching-Vorlesung von Prof. Dr. Henry Thorau!

Im Rahmen der Kooperationsvereinbarung der Universität des Saarlandes (Prof. Dr. Janett Reinstädler) mit der Universität Trier bieten wir im Sommersemester 2014 wieder eine Tele-Teaching-Vorlesung zur portugiesischen Literatur an, die in Trier gehalten wird, jedoch von den saarländischen Studierenden im Sprachenzentrum der UdS gehört werden kann.

Donnerstag 12-14 Uhr, Raum 3.03, Sprachenzentrum

Prof. Dr. Henry Thorau –  e-mail:thorau@uni-trier.de

Übung zur Vorlesung Donnerstag 17 –19, B 18

Wichtig! Diese Lehrveranstaltung kann in das Zertifikat Portugiesisch der Universität des Saarlandes (s. Homepage Prof. Dr. Janett Reinstädler/Portugiesisch) eingebracht werden!

Für die regelmäßige Teilnahme an der Vorlesung mit bestandener Klausur erhält man 3 CP.

Inhalt

Im Mittelpunkt der Vorlesung steht diesmal die portugiesischen Literatur des 15. und 16. Jahrhunderts. Doch um diese zu verstehen, werden zunächst die dichterischen Anfänge vorgestellt, die im Schatten sowohl der okzitanischen Troubadours als auch einer galizisch-portugiesischen Volksdichtung stehen: Die «Cancioneiros»: cantigas de amor, cantigas de amigo, cantigas de escárnio e maldizer, sowie der Dichterkönig Dom Dinis (1279-1325). Es folgt dann ein erster Höhepunkt der portugiesischen Historiographie (und der portugiesischen Prosa): die Chroniken des Fernão Lopes, der in einer  Vorwegnahme der Nouvelle histoire als erster dem kleinen Volk, der «arraia miúda», Stimme verleiht. Weiter geht es mit der Palast-Lyrik des 15. Jahrhunderts, die der Hofpoet Garcia de Resende mit dem «Cancioneiro Geral» (1516) überliefert hat, ein Querschnitt durch die Poesie seiner Zeit. Mit Francisco Sá de Miranda zieht das italienische Vorbild in die portugiesische Dichtung ein. Als unenträtselt gilt bis heute Bernardim Ribeiros História de menina e moça. Schließlich, vor dem Hintergrund des Zeitalters der Entdeckungen, das «Goldene Zeitalter» der portugiesischen Literatur: Gil Vicente, Verfasser geistlicher und weltlicher Autos, Farças e Comédias, der Nationaldichter Luís Vaz de Camões nicht nur Autor des Heldenepos Os Lusíadas (1572), sondern auch von ‚Saudade-Sonetten‘ wie Alma minha gentil.

Da es sich um eine Überblicksveranstaltung handelt, gilt unsere Aufmerksamkeit einzelnen kulturellen und literarischen ‚Highlights‘, natürlich eingebettet in (auch den europäischen) geschichtlich-politischen Kontext.

Seminarprogramm:

24. 04. Präsentation und historischer Abriß

08. 05. und 15. 05.

Die frühe Hoflyrik und ihr Vorbild: die okzitanische Troubadourlyrik

Die portugiesisch-galicischen «Cancioneiros»:

• cantigas de amor
• cantigas de amigo
• cantigas de escárnio e maldizer

 22. 05.  Fernão Lopes (1380?-1459): «Crónicas»  

 05. 06.  Garcia de Resende (1470-1536): «Cancioneiro Geral» (1516)

 12. 06.  und  26. 06.    Gil Vicente (1465?-1536?40?)

 03. 07.   Bernardim Ribeiro (1482?-1552?): «História de menina e moça»

 10. 07. Francisco Sá de Miranda (1481/85-1558) und Luís Vaz de Camões: die Lyrik

 17. 07.  und 24. 07.  Luís Vaz de Camões (1525/31-1580): «Os Lusíadas» (1572)