Kommentar |
Auf die Epoche der Reformation folgte in Europa die Epoche des katholischen Gegenschlags, gekennzeichnet durch Glaubensreform und Versuche einer gewaltsamen Gegenreformation. Die ideologische Militanz in allen Lagern mündete in einer Reihe von Religionskriegen, erzeugte aber auch eine Abkehr von übertriebenem religiösen Eifer und legte damit die Grundlage für die religiöse Toleranz, die später zu einem Kennzeichen Europas wurde. Die Zeit zwischen dem Beginn der Religionskriege (1562) und dem Ende des Englischen Bürgerkriegs (1660) wurde als Europas „Eisernes Jahrhundert“ bezeichnet. Die Periode ist aber nicht nur gekennzeichnet durch Kriege, sondern auch durch wirtschaftlichen Aufschwung, kulturelle Blüte, den Beginn der Wissenschaftsrevolution und die Englische Revolution. Am Ende war Europa trotz aller Wirren zur führenden Weltmacht geworden. |
Literatur |
Joseph Engel (Hg.), Die Entstehung des neuzeitlichen Europa (= Handbuch der Europäischen Geschichte, Bd. 3), Stuttgart 1971.
Mack P. Holt, The French Wars of Religion, 1562-1629, Cambridge 1995.
Henry Kamen, The Iron Century, 1550-1660, London 1971.
Moriz Ritter: Deutsche Geschichte im Zeitalter der Gegenreformation und des Dreissigjährigen Krieges, Darmstadt 1974 (3 Bde., Repr. d. Ausg. Stuttgart 1889-1908).
Lawrence Stone, The causes of the English Revolution 1529–1642, London 2002 |