Kommentar |
David Hume gehört zu den wichtigsten und einflussreichsten Philosophen der vorkantischen Neuzeit. Zusammen mit John Locke und Georg Berkeley bildet er das berühmte Dreigestirn des Britischen Empirismus. Ausgehend von Lockes Annahme, dass der menschliche Geist nichts enthält, was sich nicht auf die in der Wahrnehmung gegebenen Eindrücke zurückführen lässt, entwickelt Hume in seinem genialischen Frühwerk "Traktat über die menschliche Natur" zunächst eine Theorie des menschlichen Geistes, die ihm dann als Grundlage für eine empiristische Erkenntnistheorie dient, in deren Rahmen er die Reichweite, die Grenzen und die Arten unseres Wissens exakt auszuloten versucht. Diese Theorie enthält eine Reihe von Aspekten und Argumenten, die für die weitere Entwicklung der Philosophie von entscheidender Bedeutung waren und bis in unsere heutige Zeit ihren Einfluss nicht verloren haben. Hierzu gehören insbesondere Humes empiristisches Sinnkriterium, sein induktionsskeptisches Argument sowie seine regularitätstheoretische Konzeption von Kausalität. Das Seminar bietet eine Einführung in Humes Philosophie. Dabei liegt der Schwerpunkt auf seiner Theorie des Geistes und seiner Erkenntnistheorie. Dass Humes theoretische Philosophie jedoch auch weitreichende Konsequenzen für andere Bereiche der Philosophie besitzt, soll insbesondere anhand des Problems der Vereinbarkeit von Freiheit und Determinismus sowie einiger religionskritischer Argumente Humes diskutiert werden. Wenn noch Zeit bleibt, werden wir am Ende des Seminars einen kurzen Ausblick auf Humes praktische Philosophie wagen. Als Textgrundlage des Seminars dient uns die 1748 erschienene Schrift „Untersuchung über den menschlichen Verstand“, wobei wir an einigen Stellen auch auf seinen "Traktat" zurückgreifen werden.
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Bemerkung |
Magister- und Lehramtsstudiengang (auslaufend): Theoretische Philosophie, Erkenntnistheorie, Philosophie des Geistes, Religionsphilosophie; Philosophiegeschichte, Neuzeit. |