Kommentar |
Lesen ist als Kernkompetenz und Bedingung für den gelingenden Umgang mit Texten verschiedenster Art im didaktischen Diskurs fest verankert. Allerdings unterliegt der Akt des Lesens bzw. der Leser selbst einem historischen Wandel, dem auch gegenwärtige Lese-Konzepte zuzurechnen sind. Das Seminar wendet sich sowohl den gegenwärtigen didaktisch-psychologischen, als auch den literaturwissenschaftlichen Lese- bzw. Rezeptionsmodellen wie dem close reading, dem impliziten Leser (W. Iser) oder auch semiotischen Kodierungs- und Dekodierungsmodellen (R. Barthes, U. Eco) zu, um auf diese Weise den Textbegriff und den Akt des Lesens, respektive das Selbstbild des Lesers, in ihrer konstruktiven Dimension zu erfassen.
Das Seminar wendet sich ausgehend von drei Lektüren (Chr. Nöstlinger: Das Austauschkind, M. Frisch: Biedermann und die Brandstifter, B. Schlink: Der Vorleser) zunächst den eigenen Lektüreerfahrungen zu. Davon ausgehend werden aktuelle Modelle und Sequenzen aus der Unterrichtspraxis vorgestellt und vor dem Hintergrund der eigenen Lektüreerfahrungen reflektiert und fortentwickelt. |
Literatur |
C. Nöstlinger: Das Austauschkind: Beltz, ISBN 978-3-407-74100-4
M. Frisch: Biedermann und die Brandstifter, Suhrkamp, ISBN 978-3-518-18824-8
B. Schlink: Der Vorleser, Diogenes, ISBN 978-3-257-22953-0 |