Konrad Fleck schrieb seinen Roman 'Flore und Blanscheflur' wohl im späten 12. Jahrhundert. Der Text gestaltet das Erzählmotiv der sogenannten "Kinderminne" aus: Flore, der Sohn eines heidnischen Königs, verliebt sich bereits in seiner Jugend in eine christliche Sklavin am Königshof (Blanscheflur), aber diese Liebe wird ihm von seinen Eltern verboten. Nachdem Blanscheflur von Flores Eltern heimlich weiterverkauft worden ist, macht sich Flore auf die (nach langen Jahren und vielen Abenteuern letztlich erfolgreiche) Suche nach ihr.
Im Seminar wird der Text in Auszügen gelesen und diskutiert; Bezüge zu den französischen Vorlagen werden ebenso erörtert wie die handschriftliche Überlieferung (inklusive Überlegungen zum Text-/Bild-Verhältnis in den illustrierten Handschriften). Darüber hinaus soll im Seminar diskutiert werden, wie der Text in das Gesamt der Literatur um 1200 zu verorten ist. |