Kommentar |
Im Zentrum des Hauptseminars zur Sprachgeschichte steht der Wandel der mitteldeutschen Dialekte seit ältester Zeit. Zu diesen werden das Westmitteldeutsche (Ripuarisch, Moselfränkisch und Rheinfränkisch, einschließlich des Hessischen) und das Ostmitteldeutsche (Thüringisch, nach der Ostkolonisation seit spätmittelhochdeutscher Zeit auch Obersächsisch, Schlesisch und Hochpreußisch) gerechnet. Vorrangig behandelt werden die lautlichen Kriterien (2. Lautverschiebung, Diphthongierung, Monophthongierung usw.), auf denen die traditionelle Einteilung der deutschen Dialekte beruht, aber auch Fragen der Wortgeografie, Wortbildung und Syntax, die Problematik der Dialektgrenzen (z. B. dat/das-Linie, pund/fund-Linie) und die Ausweisung von Übergangsräumen, der Vergleich mit den niederdeutschen und oberdeutschen Dialekten, die Quellengattungen für die Erhebung dialektaler historischer Sprachzustände, die historische Dimension in Dialektwörterbüchern und Sprachatlanten, Expansionsbewegungen und Kontakte mit fremden Sprachen und nicht zuletzt die Rolle des Ostmitteldeutschen für die Entstehung der neuhochdeutschen Schriftsprache. |
Literatur |
Löffler, Heinrich: Probleme der Dialektologie. Eine Einführung. 3. durchgesehene und bibliographisch erweiterte Aufl. Darmstadt 1990 (Germanistische Einführungen in Gegenstand, Methoden und Ergebnisse der Disziplinen und Teilgebiete).
Stedje, Astrid: Deutsche Sprache gestern und heute. Einführung in Sprachgeschichte und Sprachkunde. 6. Aufl. Neu bearb. von Astrid Stedje und Heinz-Peter Prell. Paderborn 2007 (UTB 1499), Kap. 17. |