Kommentar |
In der Geschichtsschreibung gelten die Jahre zwischen 1958 und 1973/74, die »langen sechziger Jahre«, als ein Jahrzehnt des »dynamische Zeiten« des »gesellschaftlichen Aufbruchs«, der »tiefgreifenden Veränderungen« mit sich brachte. Das »Wirtschaftswunder«, die Herausbildung einer Konsumgesellschaft, Demokratisierung, zivilgesellschaftliche und politische Liberalisierung und gesellschaftliche Pluralisierung sind zentrale Stichworte, mit denen die historische Forschung die Veränderungen vor allem westlicher Gesellschaften 1960er Jahren beschrieben hat. Für die Bundesrepublik bezieht sich das vor allem auf die Transformation einer autoritären in eine demokratische Zivil- und Wohlstandsgesellschaft nach westlichem Muster.
Im Seminar soll es darum gehen, einen Überblick über die wichtigsten politischen, sozialen und kulturellen Entwicklungen der 1960er Jahre zu gewinnen. Das Seminar versteht sich als eine Einführung in grundlegende Fragen und Probleme der Zeitgeschichte. Mit der gründlichen Lektüre, Präsentation und Diskussion von neuerer Forschungsliteratur wie auch von Quellen werden grundlegende Arbeitstechniken der HistorikerIn geübt und vertieft. |
Literatur |
Literatur zur Einführung:
Matthias Frese: Demokratisierung und gesellschaftlicher Aufbruch : die sechziger Jahre als Wendezeit der Bundesrepublik , Paderborn 2003; Constantin Goschler / Graf, Rüdiger: Europäische Zeitgeschichte seit 1945, Berlin 2010; Ulrich Herbert: Wandlungsprozesse in Westdeutschland. Belastung – Integration – Liberalisierung 1945–1980, Göttingen 2002. Tony Judt: Postwar: a history of Europe since 1945, London 2005. Hartmut Kaelble: Kalter Krieg und Wohlfahrtsstaat : Europa 1945 – 1989, München 2011. Gabriele Metzler: Einführung in das Studium der Zeitgeschichte, Paderborn 2004. Axel Schildt: Die Bundesrepublik der sechziger Jahre. Hg. von der Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2005.
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