Kolloquium zur westeuropäischen Geschichte - Für fortgeschrittene Studierende und Doktoranden - Einzelansicht

Das Kolloquium bietet Examens- und Magisterkandidaten sowie Diplomanden und Doktoranden die Möglichkeit, ihre Arbeiten vorzustellen. Zudem bietet es in diesem Sommersemester gemeinsam mit der Kommission für Saarländische Landesgeschichte eine Reihe von Vorträgen zu bedeutenden Wendepunkten der saarländischen Geschichte 1815-1935-1955 an.

Ringvorlesung SS 2015

Die politischen Entscheidungsjahre 1915, 1935 und 1955 an der Saar

- Zäsuren und Kontinuitäten in der Landesgeschichte -

(jeweils donnerstags 19 - 21 Uhr)

Ort und Zeit:

Jeweils donnerstags, 19 Uhr c.t., im Landesamt für Zentrale Dienste (LZD), Hardenbergstr. 6, 66119 Saarbrücken, Sitzungssaal im Erdgeschoss.

Der Abschlussvortrag am 16.07.2015 findet um 19 Uhr c.t. im Großen Sitzungssaal des Finanzministeriums statt, Am Stadtgraben 6-8, 66111 Saarbrücken.

Beginn: 23.04.2015 mit dem Eröffungsvortrag zur Ringvorlesung im Sommersemester 2015.

Für alle weiteren Termine des Kolloquiums/Ringvorlesung siehe ebenfalls das Programm der Ringvorlesung.

Im Jahr 2015 wird es eine Kumulation von Jubiläen in unserem Bundesland geben:

- 30. Nov. 1815: Angliederung des größten Teil des heutigen Saarlands an das Königreich Preußen

- 13. Jan. 1935: Volksabstimmung im Saargebiet – 90, 7 % stimmen für die Rückkehr nach Deutschland

- 23. Oktober 1855: Referendum über das Europäische Statut – 67,7 % Nein-Stimmen – das Saarland wird Teil der BR Deutschland

Die Kommission für saarländische Landesgeschichte unter dem Vorsitz von Frau Prof. Gabriele Clemens, wird gemeinsam mit der FR 3.4 Geschichte der Universität des Saarlandes aus diesem Anlass im Sommer-Semester 2015 eine Ringvorlesung durchführen.

Ziel dieser Vortragsreihe ist es, in exemplarischer Weise die Bedeutung dieser Entscheidungsjahre in ganz unterschiedlichen Aktionsfeldern unserer Landesgeschichte auszuleuchten. Neben den hergebrachten politikgeschichtlichen Fragestellungen sollen also auch Lebensbereiche in den Fokus gestellt werden, die erst in neuerer Zeit von der regionalgeschichtlichen Historiographie erforscht wurden. Ein zentrales Beobachtungsfeld ist die Bedeutung dieser Entscheidungsjahre für die verschiedenen Bereiche der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung in unserer Region, aber ebenso die Frage nach den Auswirkungen auf das gesamte Rechts- und Gerichtswesen. Von besonderem Interesse für die historische Gesamtdeutung dieser Entscheidungsjahre sind aber auch z.B. Analysen aus der Perspektive der Geschlechter- und Mentalitätsgeschichte sowie der Erforschung der Entwicklung der Medien sowie des Sports. Immer wird sich dabei die Frage stellen, in welchem Maß die drei politischen Entscheidungsjahre auch für andere Lebensbereiche Zäsuren darstellten oder ob nicht gegebenenfalls deutliche Kontinuitäten im Sinne einer "longue durée" die Bedeutung der Umbrüche in der nationalpolitischen Zugehörigkeit relativierten.
Die an der Ringvorlesung beteiligten Referentinnen und Referenten werden also versuchen, die Ergebnisse der jüngeren Forschung zu diesen Entscheidungsjahren für die Saargeschichte aus der Perspektive der verschiedenen historischen Fachrichtungen zu präsentieren und damit einen Beitrag dazu leisten, die Deutungsperspektiven hinsichtlich dieser landesgeschichtlichen Schlüsseljahre zu erweitern und auf eine erweiterte empirische Basis zu stellen.