Kommentar |
Viele Handbücher und Überblickswerke lassen das „Spätmittelalter“ mit dem Ende der staufischen Dynastie (1250/54) und dem anschließenden Interregnum (1257–1273) beginnen. Sinnvoller erscheint es jedoch, in der Doppelwahl von 1198 die folgenreichere Zäsur zu sehen. Der staufisch-welfische Thronstreit wird daher am Anfang der Vorlesung stehen; von ihm ausgehend sollen die Grundprobleme der spätmittelalterlichen Reichsgeschichte erörtert werden. Der politischen und verfassungsrechtlichen Entwicklung wird dabei das Hauptaugenmerk gelten, aber auch gesellschaftliche und ökonomische Veränderungen (z.B. im Städtewesen) und technische Innovationen wie der Buchdruck sollen angemessene Berücksichtigung finden. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die breit angelegten Reformbemühungen in Kirche und Staat; den Abschluss markiert der Wormser Reichstag von 1495. |
Literatur |
Hartmut BOOCKMANN/Heinrich DORMEIER, Konzilien, Kirchen- und Reichsreform 1410–1495 (Gebhardt Handbuch der deutschen Geschichte, 10. Aufl., Bd. 8), Stuttgart 2005. Michael MENZEL, Die Zeit der Entwürfe 1273–1347 (Gebhardt Handbuch der deutschen Geschichte, 10. Aufl., Bd. 7a), Stuttgart 2012. Malte PRIETZEL, Das Heilige Römische Reich im Spätmittelalter (Geschichte kompakt), Darmstadt 22010. |